Skripal-Krise: Putin lässt 4 deutsche Diplomaten ausweisen
30.03.2018, 12:1930.03.2018, 17:03
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Im diplomatischen Streit zwischen Russland und dem Westen hat das Außenministerium in Moskau den deutschen Botschafter einbestellt. Das sagte ein Sprecher der Botschaft am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Am Freitagnachmittag wurde dann bekannt, dass die russische Regierung beschlossen hat, vier deutsche Diplomaten des Landes zu verweisen.
Die Nachricht aus Moskau sei nicht überraschend gekommen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas.
"Wir hatten die Entscheidung zur Ausweisung der russischen Diplomaten nicht leichtfertig getroffen. Unsere Reaktion im Fall Skripal war als politisches Signal notwendig und angemessen."
Bundesaußenminister Heiko Maas
Dennoch betonte er: "Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten."
US-Diplomaten vor Ausweisung
Am Donnerstagabend hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten angekündigt. Damit regierte Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen.
Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt. Außenminister Sergej Lawrow sagte, dass Moskau ebenso viele Diplomaten ausweisen werde, wie zuvor Russen betroffen waren.
Das steckt hinter dem Streit
Der Schlagabtausch ist Teil des Konfliktes um den vergifteten Ex-Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Julia in Großbritannien. Die beiden waren am 4. März in der Kleinstadt Salisbury bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Großbritannien macht Russland dafür verantwortlich, weil angeblich der zu Sowjetzeiten entwickelte chemische Kampfstoff Nowitschok eingesetzt wurde. Moskau weist diese Anschuldigungen zurück.
Der Streit zwischen Moskau und dem Westen schaukelt sich seit Tagen hoch. Politiker im Westen wie in Russland warnen vor einer Dynamik wie im Kalten Krieg.
Seit dem Aufflammen des Streits hatten Großbritannien und Russland bereits gegenseitig 23 Diplomaten ausgewiesen. Moskau untersagte auch die Arbeit des britischen Kulturinstituts British Council.
Zwischen beiden Ländern ist es schon in den vergangenen Jahrzehnten zu großen Spionagefällen mit der Ausweisung Dutzender Vertreter gekommen.
Alaska vor Trump-Putin-Treffen im Ausnahmezustand: Menschen aufgebracht
Die Menschen in Alaska sind hoffnungsvoll, aber auch in Sorge: Donald Trump empfängt Wladimir Putin ohne Wolodymyr Selenskyj. Und der russiche Außenminister Lawrow erscheint in Alaska mit einer beispiellosen Provokation.
In Alaska kommt es am Freitag um 21.30 Uhr deutscher Zeit (11.30 Uhr Ortszeit) zu einem Treffen, das wohl in die Geschichte eingehen wird. US-Präsident Donald Trump und der russische Machthaber Wladimir Putin werden sich in Anchorage gegenübersitzen und über den Ukraine-Krieg verhandeln.