Im diplomatischen Streit zwischen Russland und dem Westen hat das Außenministerium in Moskau den deutschen Botschafter einbestellt. Das sagte ein Sprecher der Botschaft am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Am Freitagnachmittag wurde dann bekannt, dass die russische Regierung beschlossen hat, vier deutsche Diplomaten des Landes zu verweisen.
Die Nachricht aus Moskau sei nicht überraschend gekommen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas.
Dennoch betonte er: "Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten."
Am Donnerstagabend hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten angekündigt. Damit regierte Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen.
Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt. Außenminister Sergej Lawrow sagte, dass Moskau ebenso viele Diplomaten ausweisen werde, wie zuvor Russen betroffen waren.
Der Streit zwischen Moskau und dem Westen schaukelt sich seit Tagen hoch. Politiker im Westen wie in Russland warnen vor einer Dynamik wie im Kalten Krieg.
Seit dem Aufflammen des Streits hatten Großbritannien und Russland bereits gegenseitig 23 Diplomaten ausgewiesen. Moskau untersagte auch die Arbeit des britischen Kulturinstituts British Council.
Zwischen beiden Ländern ist es schon in den vergangenen Jahrzehnten zu großen Spionagefällen mit der Ausweisung Dutzender Vertreter gekommen.
(pb/dpa)