Wladimir Putin umgibt sich gern mit Militärs. Die einfachen Soldaten sind aber nicht sein Ding.Bild: IMAGO/ITAR-TASS
Russland
Mehr als zweieinhalb Jahre nach Wladimir Putins Ankündigung, Kiew innerhalb weniger Tage einzunehmen, setzt sich das Töten, Sterben und Verwunden an der ukrainischen Front ungebremst fort. Den gefährlichen Kampfeinsatz versüßt der russische Machthaber seinen Soldaten mit stetig steigenden Solden.
Die höheren Löhne sind allerdings nicht Ausdruck der Dankbar aus dem Kreml. Sie sind eine notwendige Reaktion auf die schleppenden Rekrutierungsfortschritte in der Bevölkerung. Während die Anreize also gesteigert werden, spart der russische Staat künftig an der Kompensation verletzter Veteranen.
Weniger Geld für Veteranen: Nur 1000 Euro für Kriegsverletzungen
Denn bisher wurden kriegsverwundete Heimkehrer mit einer üppigen Entschädigung belohnt. Drei Millionen Rubel und damit etwa 28.800 Euro erhielten Soldaten, die im Zuge ihrer Verletzungen ehrenhaft aus der Armee ausschieden. Die Kompensation ist knapp dreimal so hoch wie das jährliche Durchschnittseinkommen in Russland.
Die für deutsche Verhältnisse mickrige Summe sollen im Zuge der Neustaffelung der Kompensationsleistungen aber deutlich geschmälert werden. Wie das freie russische Exilmedium "Meduza" schreibt, fällt die Pauschale nun weg. Nur noch Verwundete mit gravierendsten Verletzungen sollen Anspruch auf die volle Summe bekommen.
Wuhledar wurde mit dem Blut vieler Soldaten erkauft.Bild: AP / Evgeniy Maloletka
Das Dekret, das Präsident Putin am Mittwoch unterschrieb, sieht für weniger schwerwiegende Verletzungen deutlich geringere Entschädigungszahlungen vor. Zusätzlich führt das Land neue Hürden bei der Anerkennung und Kategorisierung der Verwundungen ein.
So können verwundete Veteranen bald mit der bescheidenen Summe von 100.000 Rubel (rund 960 Euro) für Kriegsverletzungen abgespeist werden. Für den Fall eines sogenannten "versicherten Schadens" können die Zahlungen bis auf eine Million Rubel und damit unter 1.000 Euro anwachsen.
Experten erwarten vor dem Winter viele tote und verletzte Russen
Unklar ist bisher, wie sich ein "versicherter Schaden" oder eine schwerwiegende Verletzung definieren lassen. Beobachter fürchten zudem, dass die neue Nachweispflicht den Zugang zur Entschädigungszahlung erheblich einschränkt.
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