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Russland: Söldner aus Afrika und Kuba teilen sich Gelände mit Ferienlager

HANDOUT - 20.07.2023, Belarus, ---: Auf diesem vom belarussischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto nehmen belarussische Soldaten der Special Operations Forces (SOF) und Söldner d ...
Auf der Krim werden Söldner aus Afrika und Kuba für den Kampfeinsatz vorbereitet. (Symbolbild)Bild: Belarus' Defense Ministry/AP / Uncredited
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Ukraine-Krieg: Schützt Russland Söldner-Camp auf Krim mit Ferienlager?

12.11.2024, 20:14
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Kriege werden heute so technologisch geführt wie nie zuvor: Ferngesteuerte Drohnen schlagen beinahe täglich in ukrainischen Wohnhäusern oder Versorgungsgebäuden ein. Intelligente Raketen korrigieren ihr Visier selbst und über das Internet verbreiten Trollfabriken und KI-Programme Fake-News im Informationskrieg.

An der Front unterscheidet sich für die Infanterie der aktuelle Krieg jedoch kaum von früheren Konflikten. Auf den Schlachtfeldern und in den Schützengräben im Donbass, Saporischschja, Luhansk und Cherson stehen immer noch schwer bewaffnete Soldat:innen aus Fleisch und Blut.

Weil die nach mehr als zweieinhalb Jahren auf beiden Seiten rar werden, verlässt sich Russland immer mehr auf Söldner aus anderen Ländern. Wie die ukrainische Partisanengruppe Atesh nun behauptet, bildet das russische Militär die sogenannten Freischärler auf der Krim aus. Dabei nutzen sie "Kinder als menschliche Schutzschilde", wie die Partisanen sagen.

Söldner aus Afrika und Kuba: Atesh spioniert auf der Krim

Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Post" berichtet, identifizierten Spione der Widerstandsgruppe ein militärisches Ausbildungscamp in der Krim-Metropole Sewastopol. Den Partisanen zufolge bilden russische Streitkräfte dort Söldner aus Afrika und Kuba, die bald an der Front in der Ostukraine in den Einsatz ziehen sollen.

Die Krim, bis zur Annexion 2014 Teil der Ukraine, befindet sich demnach für die Verteidiger in Angriffsweite. Doch auf einen Angriffsbefehl aus Kiew warten die Streitkräfte vergeblich. Das liegt nicht nur an der Weisung der Nato-Staaten, westliche Waffen nicht auf russisches Territorium zu feuern. Sondern womöglich auch an der unmittelbaren Nachbarschaft vom Militärlager.

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Denn auf dem Gelände kommen nicht nur regelmäßig Männer in Militärlastern an, die als Menschen aus dem Ausland zu identifizieren sind. Dort hat sich auch ein Camp für Kinder und Jugendliche niedergelassen. Schüler ab dem Alter von acht Jahren sollen dem Bericht zufolge immer wieder in der direkten Nachbarschaft zu Schießständen und Baracken zur Freizeitgestaltung auftauchen. Das Kalkül des Kreml könnte es sein, mit der Präsenz der Kinder die Ukrainer:innen von Angriffen abzuschrecken.

Putins Russland: Jugendlager und Militärbasis auf demselben Gelände

Dabei handelt es sich laut "Kyiv Post" wohl um die sogenannte Yunarmiya. Die Jugendorganisation ist dafür bekannt, Jugendliche und Kinder bereits früh mit militärisch-nationalistischem Gedankengut zu indoktrinieren. Wie die Söldner nebenan, durchlaufen auch sie eine Betreuung, die an eine militärische Grundausbildung erinnert.

Weiter berichten demnach die ukrainischen Guerillakämpfer, dass die russischen Soldaten der 810. Marineinfanterie, die in Sewastopol stationiert ist, berüchtigte Drückeberger seien. Nur durch Bestechungsgelder sei vielen von ihnen die Verlegung an die Front erspart geblieben.

Die Atesh-Kämpfer berichten deshalb spöttisch: "Sie versuchen, beschäftigt auszusehen, stellen Tarnbarrieren auf und bewegen Ausrüstung von hier nach da, tief verängstigt, dass bald das ukrainische Militär angreift."

Den Guerillakämpfern zufolge befindet sich auf dem Gelände auch ein Camp für Deserteure und Fahnenflüchtige, die die Verteidigung der überfallenen Kursk-Region in Russland verweigerten. Dort sollen sie unter strengen Bedingungen einer "Umerziehung" unterworfen werden.

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