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Deal zwischen Putin und Trump? Was der Kreml im Ukraine-Krieg fordert

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Wladimir Putin stellt Bedingungen für eine Waffenruhe mit der Ukraine.Bild: imago images / Gavriil Grigorov
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Nach Trump-Telefonat: Putin hat klare Vorstellungen zur Waffenruhe

19.03.2025, 07:18
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Zwei Stunden lang sollen der russische Präsident Wladimir Putin und der US-Präsident Donald Trump am Dienstag miteinander telefoniert haben. Es war bereits das zweite Telefonat der beiden Staatschefs seit dem Regierungswechsel in den USA.

Putin hat bei diesem Telefonat laut Angaben des Kremls einem US-Vorschlag zugestimmt, für 30 Tage sämtliche Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur auszusetzen – sofern Kiew dasselbe tut. Was zunächst wie ein echter Lichtblick nach mehr als drei Jahren Krieg in der Ukraine wirkt, birgt von russischer Seite durchaus harte Bedingungen.

Ein Überblick über alles, was bisher bekannt ist.

Waffenruhe in der Ukraine: Das hat Putin versprochen

Laut Berichten aus dem Weißen Haus sind sich Trump und Putin einig, dass "der Weg zum Frieden" mit der Energieinfrastruktur beginnen müsse. Nach Angaben des Kremls hat Putin seinem Militär befohlen, die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu stoppen. Ein konkreter Zeitpunkt für die Umsetzung wurde jedoch nicht genannt. Aus der Ukraine gab es dazu bislang, Stand Dienstagabend, keine Stellungnahme.

Dem von den USA vorgebrachten Vorschlag für eine allgemeine Waffenruhe über 30 Tage wollte Wladimir Putin zunächst offenbar nicht zustimmen. Verhandlungen darüber sollen aber nach Angaben des Weißen Hauses im Nahen Osten umgehend beginnen.

Konkret sind demnach Verhandlungen über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer geplant, die letztendlich zu einer vollständigen Beendigung der Kampfhandlungen führen sollen. Der Kreml teilte mit, dass die dortige Sicherheit der Schifffahrt gewährleistet werden soll.

Kurz nach Kriegsbeginn hatten bereits beide Seiten die Einrichtung eines Korridors zur Sicherung von Getreidelieferungen aus der Ukraine vereinbart. Diese Vereinbarung wurde später von Russland nicht mehr verlängert.

Am Mittwoch ist laut Wladimir Putin nun zunächst ein Gefangenenaustausch mit der Ukraine geplant. Der Kremlchef kündigte an, dass je 175 Kriegsgefangene übergeben werden. Außerdem entlasse Moskau als Geste guten Willens 23 schwer verletzte ukrainische Soldaten in die Heimat. Zu diesem Aspekt äußerte sich das Weiße Haus bislang nicht.

Das sind die Forderungen aus dem Kreml im Ukraine-Krieg

Vor einigen Tagen hatten sich hochrangige Vertreter der Trump-Regierung mit Vertretern aus Kiew in Saudi-Arabien getroffen. Die Ukraine stimmte dort bereits dem US-Vorschlag einer zunächst 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland zu – wenn Moskau sich ebenfalls dazu verpflichte.

Putin hatte am Dienstag zunächst erklärt, Russland sei grundsätzlich ebenfalls bereit, die Kampfhandlungen zu beenden. Er begegnete der Forderung allerdings mit bekannten Argumenten: Es sei unklar, wie eine solche Feuerpause überwacht und abgesichert werden solle. Unabdingbar sei zudem, dass der Westen keine weiteren Waffen und Geheimdienstinformationen mehr an Kiew liefere.

"Ein vollständiger Stopp der westlichen Unterstützung ist die wichtigste Voraussetzung für die Lösung des Konflikts", heißt es in einer Mitteilung des Kremls. Bekannt ist auch, dass Putin eigentlich eine Einigung zur internationalen Anerkennung der von Russland annektierten Gebiete erzielen möchte.

Vor dem Telefonat der beiden Präsidenten hatte Trump seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau geschickt, wo sich dieser mehrere Stunden mit dem Kremlchef austauschte – unter anderem über den Vorschlag einer Waffenruhe. Inhaltliche Details gab er nicht preis.

Trump hat seit seinem Amtsantritt wieder intensiven Kontakt zu Russland aufgenommen, nachdem zwischen Washington und Moskau unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden länger ziemliche Funkstille geherrscht hatte. Was er dem russischen Präsidenten nun für einen möglichen Deal geboten hat, ist vorerst unklar.

(mit Material der dpa)

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