Den Mund zugehalten und schallend gelacht: Zum Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung hat die Professorin Christine Blasey Ford ihre Anschuldigungen gegen Donald Trumps Kandidaten für den Obersten Gerichtshof dargelegt.
Den Tränen nahe und mit zitternder Stimme beschrieb sie am Donnerstag in der Senatsanhörung im Justizausschuss, wie sie als Teenager von dem jetzigen Richterkandidaten Brett Kavanaugh bedrängt worden sei.
Sie leide bis heute an Angstzuständen und Klaustrophobie. Am besten in Erinnerung geblieben sei ihr das schallende Gelächter von Kavanaugh und dessen Freund.
Sie habe sich zu der Aussage entschlossen, weil sie es für ihre staatsbürgerliche Pflicht halte, sagte die Psychologieprofessorin. Sie sei sich zu 100 Prozent sicher, dass es Kavanaugh gewesen sei, der sie in der High-School-Zeit angegriffen habe. Sie werde von niemandem instrumentalisiert.
Kavanaugh sollte sich später ebenfalls vor dem Ausschuss äußern. Es wurde erwartet, dass er die Vorwürfe erneut entschieden zurückweist. "Sexuelle Übergriffe sind schrecklich. Es ist moralisch falsch. Es ist illegal. Es widerspricht meinem religiösen Glauben", hieß es in einer bereits zuvor veröffentlichten Aussage Kavanaughs. Auch zwei andere Frauen haben ihm sexuelle Übergriffe in den 80er Jahren vorgeworfen.
Trump hat Kavanaugh bislang gegen die Vorwürfe verteidigt, signalisierte am Mittwoch aber, ihm möglicherweise doch die Unterstützung zu entziehen. "Ich werde abwarten, was gesagt wird", sagte Trump vor Journalisten. An seiner Kandidatur für den Richterposten hält Kavanaugh bislang fest. Die Demokraten forderten Trump dagegen auf, die Nominierung zurückzuziehen oder eine Untersuchung der Vorwürfe durch den FBI einzuleiten.
(jd/rer)