Politik
USA

Christine Blasey Fords Aussage gegen Brett Kavanaugh

Bild
Bild: imago stock&people
USA

"Ich dachte, er könne mich töten." Was eine Professorin gegen Trumps Kandidaten aussagt

27.09.2018, 19:4411.06.2024, 11:20

Den Mund zugehalten und schallend gelacht: Zum Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung hat die Professorin Christine Blasey Ford ihre Anschuldigungen gegen Donald Trumps Kandidaten für den Obersten Gerichtshof dargelegt.

Prof. Blasey Fords Statement

Den Tränen nahe und mit zitternder Stimme beschrieb sie am Donnerstag in der Senatsanhörung im Justizausschuss, wie sie als Teenager von dem jetzigen Richterkandidaten Brett Kavanaugh bedrängt worden sei.

Die Aussage der Professorin:

"Brett hat mich gepackt und versucht, meine Kleider herunterzureißen. Es war nicht leicht für ihn, weil er betrunken war und ich einen einteiligen Badeanzug unter meiner Kleidung trug. Ich habe gedacht, dass er mich vergewaltigen will. Ich habe versucht, um Hilfe zu schreien."

Sie leide bis heute an Angstzuständen und Klaustrophobie. Am besten in Erinnerung geblieben sei ihr das schallende Gelächter von Kavanaugh und dessen Freund.

Kavanaugh habe ihr den Mund zugehalten

"Das hat mir am meisten Angst gemacht... Ich war schwer für mich, Luft zu holen. Ich habe gedacht, dass Brett mich versehentlich töten könnte."

Sie habe sich zu der Aussage entschlossen, weil sie es für ihre staatsbürgerliche Pflicht halte, sagte die Psychologieprofessorin. Sie sei sich zu 100 Prozent sicher, dass es Kavanaugh gewesen sei, der sie in der High-School-Zeit angegriffen habe. Sie werde von niemandem instrumentalisiert.

Kavanaugh sollte sich später ebenfalls vor dem Ausschuss äußern. Es wurde erwartet, dass er die Vorwürfe erneut entschieden zurückweist. "Sexuelle Übergriffe sind schrecklich. Es ist moralisch falsch. Es ist illegal. Es widerspricht meinem religiösen Glauben", hieß es in einer bereits zuvor veröffentlichten Aussage Kavanaughs. Auch zwei andere Frauen haben ihm sexuelle Übergriffe in den 80er Jahren vorgeworfen.

FILE - In this Sept. 5, 2018, file photo, President Donald Trump's Supreme Court nominee, Brett Kavanaugh listens to a question while testifying before the Senate Judiciary Committee on Capitol H ...
Brett KavanaughBild: AP

Trump hat Kavanaugh bislang gegen die Vorwürfe verteidigt, signalisierte am Mittwoch aber, ihm möglicherweise doch die Unterstützung zu entziehen. "Ich werde abwarten, was gesagt wird", sagte Trump vor Journalisten. An seiner Kandidatur für den Richterposten hält Kavanaugh bislang fest. Die Demokraten forderten Trump dagegen auf, die Nominierung zurückzuziehen oder eine Untersuchung der Vorwürfe durch den FBI einzuleiten.

(jd/rer)

Fliegt ein Trump über London

1 / 8
Fliegt ein Trump über London
Der Protest der Londoner gegen den Besuch des US-Präsidenten Donald Trump war bunt – und dieser Ballon stand im Mittelpunkt.
quelle: pa wire / kirsty o'connor
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump verwechselt IQ-Test mit Alzheimer-Untersuchung: "Sehr schwierig!"
Donald Trump hat mal wieder eine Prüfung bestanden – zumindest glaubt er das. In einem Interview rühmt er sich mit einem "sehr schweren" Test, den er angeblich im Krankenhaus absolvierte. Dumm nur: Es handelte sich wohl eher um etwas ganz anderes als einen IQ-Test.
Trumps IQ beschäftigt die Welt. Und da Trump das Interesse für sich zu nutzen weiß, macht er leidenschaftlich Anspielungen auf seine herausragenden kognitiven Leistungen. Schon während seiner ersten Amtszeit erwähnte er seinen hohen IQ mehr als 20-mal auf X. Das IQ-Argument nutzt er zur Selbstüberhöhung und als Vehikel für Schmähungen politischer Gegner:innen.
Zur Story