Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einen aggressiven Wahlkampf geführt. Dabei hielt er sich auch mit persönlichen Angriffen auf Gegner:innen oder sogar ehemalige Vertraute zurück.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Gegen angebliche "Wahlbetrüger", die für seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 verantwortlich seien, kündigte er ein hartes Vorgehen an. "Wenn ich gewinne, werden die Leute, die betrogen haben, mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden, was auch langjährige Haftstrafen einschließen wird. Damit sich diese Verderbtheit der Justiz nicht wiederholt", sagte er im Wahlkampf. Kein Wunder also, dass sich viele von Trumps Gegner:innen nach seinem Sieg über Kamala Harris verunsichert fühlen.
Anwalt: Einige Mandanten sollten kurzzeitig das Land verlassen
Der Bürgerrechtsanwalt Mark Zaid vertritt genau solche verunsicherten Personen. Gegenüber CNN erklärte er, dass er seinen Mandant:innen zu einem drastischen Schritt riet: Sie sollten sich während der Vereidigung Trumps und den darauffolgenden ein bis zwei Wochen Urlaub außerhalb der USA aufhalten. "Dann können sie erst einmal schauen, was passiert", sagte er.
Donald Trump und sein innerer Kreis hätten während des Wahlkampfs klargemacht, dass sie sich möglichst schnell an ihren Gegner:innen rächen wollen. "Es wäre naiv von uns, das nicht ernst zu nehmen", sagte Zaid. Er und seine Mandant:innen seien allerdings gut auf alles vorbereitet.
"Sie müssen nichts überstürzen und direkt ihre Häuser verkaufen und auswandern", machte er klar. Allerdings wäre es auf jeden Fall gut, aufgrund der Unberechenbarkeit Trumps, nicht direkt am Anfang der Amtszeit in den USA zu sein.
Trump-Kritiker fürchten sich vor Konsequenzen für eigene Sicherheit
Zu diesen Menschen gehört auch Olivia Troye. Die Republikanerin arbeitete während Trumps erster Amtszeit als hohe Sicherheitsbeamtin für ihn. Da sie Trump öffentlich kritisiert hatte, fürchtet sie sich jetzt laut dem Lokal-News-Portal "Finger Lakes 1" um ihre persönliche Sicherheit.
Die ehemalige Sicherheitsbeamtin Trumps, Olivia Troye, fühlt sich nach Kritik an Donald Trump nicht mehr sicher.Bild: AP / Matt Slocum
Denn im Jahr 2020 unterzeichnete sie zusammen mit über 130 anderen ehemaligen republikanischen Sicherheitsbeamten einen offenen Brief mit der Botschaft, dass Trump für eine weitere Amtszeit ungeeignet sei: "Daher sind wir fest davon überzeugt, dass es im besten Interesse unserer Nation ist, dass Vizepräsident Joe Biden zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird. Und wir werden für ihn stimmen."
Auch der Kapitol-Polizeibeamte Aquilino Gonell sorgt sich um die Folgen für seine Familie, sobald Trump wieder die Macht kommt. Er gehörte zu den Polizisten, die das Kapitol gegen die wütenden Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 verteidigte.
Aquilino Gonell engagierte sich im US-Wahlkampf für Kamala Harris.Bild: AP / J. Scott Applewhite
Google-Suchen zum Auswandern trenden in den USA
Aber nicht nur direkt bedrohte Menschen spielen jetzt mit dem Gedanken, die USA zu verlassen. Eine Analyse der Google-Suchanfragen nach der US-Wahl ergab, dass sich besonders viele Menschen darüber informiert haben, wie man am besten das Land verlässt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Suchbegriff "Umzug nach Neuseeland" sei etwa an der Ostküste innerhalb von 24 Stunden nach Schließung der Wahllokale um fast 2000 Prozent angestiegen. Gleichzeitig seien auf der Website der Einwanderungsbehörde Neuseelands 25.000 neue Besucher:innen aus den USA verzeichnet worden.
Neuwahlen im Februar: Müssen wir den Bundestag jetzt immer im Winter wählen?
Die Bundestagswahl wird nach dem Ende der Ampelkoalition voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden. Darauf haben sich die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Rolf Mützenich, und CDU, Friedrich Merz, geeinigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der den Wahltermin nach Auflösung des Bundestags bestimmen muss, erklärte den Zeitpunkt nach einem Gespräch mit den Fraktionsspitzen für "realistisch".