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USA: Donald Trumps Strafzölle bringen höhere Preise bei Bier und Autos

Cost of living in New York Shopping in a Whole Foods Market supermarket in New York on Firday, February 28, 2025. The consumer price index jumped 0.5% in January which was the largest monthly increase ...
In US-Supermärkten wird demnächst vieles teurer. Bild: imago images / Levine-Roberts
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USA verhängen Strafzölle gegen Mexiko und Kanada: Hier sind Verbraucher betroffen

04.03.2025, 14:0607.03.2025, 09:23
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Nach einer kurzen Atempause im Februar hat US-Präsident Donald Trump nun doch Zölle gegen Kanada und Mexiko verhängt. Um Mitternacht am Dienstag traten Abgaben in Höhe von 25 Prozent für alle Produkte aus den beiden Nachbarländern in Kraft.

Auf Truth Social kündigt Trump bereits an, ab April Zölle auf alle ausländischen Waren zu erheben. Gleichzeitig ermutigt er dort US-amerikanische Landwirt:innen, die eigene Produktion in die Höhe zu treiben. Die tatsächliche Lage für US-Konsument:innen wird angesichts der Handelspolitik der neuen US-Regierung jedoch immer dramatischer. Gleich mehrere Branchen schlagen Alarm.

Auto-Liebhaber leiden unter Trumps Strafzöllen

Für einen der betroffenen Bereiche posiert Trump selbst eigentlich nur allzu gern. Erst im Februar heizte er mit der Präsidentenlimousine beim Daytona 500 in Florida über die Autorennstrecke.

Ausgerechnet die Auto-Branche könnte aber maßgeblich von den Strafzöllen beeinflusst werden. Laut einem Bericht der BBC dürften einerseits Autos selbst in den USA deutlich teurer werden, da ein Großteil der Einzelteile in Mexiko und Kanada gefertigt wird. Wirtschaftswissenschaftler:innen von "TD Economics" rechnen demnach mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von etwa 3000 Dollar.

Zum anderen müssen US-Konsument:innen künftig aber wohl auch an der Zapfsäule draufzahlen. Zwar verfügen die USA selbst über ein hohes Ölvorkommen. Die Art der verwendeten Raffinerien im Land sind aber zusätzlich auf sogenanntes "schwereres" Rohöl angewiesen – und das beziehen die USA größtenteils aus Kanada und Mexiko.

"Viele Raffinerien benötigen schwereres Rohöl, um die Flexibilität der Benzin-, Diesel- und Düsentreibstoffproduktion zu maximieren", unterstreicht ein Sprecher des Handelsverbands "American Fuel and Petrochemical Manufacturers" bei BBC. Auf Energie und Öl veranschlagen die USA mittlerweile Zölle in Höhe von 10 Prozent.

Bier und Whiskey in den USA wird durch Zölle teurer

Zusätzlich ist ein Produkt von den Strafzöllen betroffen, das sich in den USA seit eh und je eines Kultstatus erfreut. Denn auch die beliebtesten Biermarken der Amerikaner:innen kommen aus Mexiko.

So gehört die mexikanische Marke "Modelo" seit 2023 zu den erfolgreichsten Bieren in den USA. Konsument:innen müssen sich hier also ebenfalls auf einen Preisanstieg einstellen – oder möglicherweise sogar komplett auf das Produkt in ihren Supermärkten verzichten, weil Händler weniger ausländisches Bier importieren.

Noch problematischer gestaltet sich die Lage bei Spirituosen. Handelsverbände warnen bei der BBC, dass einige Sorten aufgrund ihrer Eintragung nur in den betroffenen Ländern produziert werden dürfen. Die Strafzölle sorgen in diesen Fällen für heftige Preisanstiege.

Doch auch beim alltäglichen Einkauf dürften sich die Veränderungen im US-Handel bald deutlich bemerkbar machen. Dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge werden etwa 90 Prozent der Avocados für die USA aus Mexiko importiert. Auch wenn Donald Trump US-Landwirt:innen noch so sehr motiviert, reicht das Klima in den Vereinigten Staaten einfach nicht für den Anbau aus.

Von kanadischer Seite müssen Verbraucher:innen zudem Einschnitte beim Ahornsirup in Kauf nehmen. Auch Produkte, die Zusätze davon enthalten, könnten entsprechend teurer werden. Alternativen gibt es hier kaum, denn 90 Prozent des Ahornsirups kommen aus Kanada.

Eier-Krise in den USA sorgt für kreative Alternative

Ein bisschen mehr Kreativität legen die US-Verbraucher:innen da mittlerweile im Bereich Eier an den Tag. Ein Pärchen aus New Hampshire bietet in verschiedenen Bundesstaaten einen Leihdienst für Hühner an, der laut BBC immer populärer wird. Für 600 US-Dollar können zwei Hennen für ein halbes Jahr gemietet und bei Bedarf anschließend auch adoptiert werden – Futter und Material inklusive.

Seit Wochen kämpft die US-Regierung gegen steigende Eierpreise an. Allein im Januar mussten 19 Millionen Legehennen getötet werden, um gegen die wütende Vogelgrippe vorzugehen. Die Eierpreise haben sich in der Folge seit Januar auf umgerechnet etwa 56 Cent pro Ei verdoppelt. Zum Vergleich: In Deutschland kostet ein Ei aktuell laut "Agrarheute" 20 Cent.

Die Zollpolitik von Donald Trump bringt also auch für die Verbraucher:innen harte Einschnitte. Für Importe aus China gilt bereits seit Anfang Februar ein Strafzoll in Höhe von zehn Prozent. Seit 4. Februar haben sie sich auf 20 Prozent verdoppelt.

Sowohl China als auch Kanada kündigten Gegenzölle an: Noch bevor die US-Zölle offiziell in Kraft traten, gab Kanadas Premierminister Justin Trudeau bekannt, dass sein Land mit gleichwertigen Gegenmaßnahmen reagieren werde. Unterdessen erklärte China, dass ab dem 10. März insbesondere landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA mit zusätzlichen Abgaben belegt würden.

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