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Trump stoppt Auslandshilfe: Hunger-Frühwarnsystem ist offline

United States President Donald Trump listens to new US Secretary of the Interior Doug Burgum in the Oval Office of the White House in Washington on January 31, 2025. Photo by Yuri Gripas/ABACAPRESS.CO ...
Zurück im Weißen Haus setzt Trump seine "America First"-Politik um.Bild: imago images / Yuri Gripas
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Wegen Trump: wichtiges Warnsystem plötzlich weg – verheerende Folgen

01.02.2025, 12:53
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Die US-Regierung hat das globale Hunger-Frühwarnsystem Fewsnet (Famine Early Warning System Network) vorerst eingestellt. Grund ist eine von US-Präsident Donald Trump angeordnete 90-tägige Prüfung nahezu aller US-Auslandshilfen.

Das Außenministerium erließ dafür einen Arbeitsstopp für die gesamte Auslandshilfe der USA im Wert von fast 70 Milliarden Dollar pro Jahr, mit Ausnahme der Nahrungsmittelsoforthilfe und der Militärhilfe für Israel und Ägypten. In den 90 Tagen soll nun geprüft werden, ob die Programme mit Trumps "America First"-Außenpolitik vereinbar sind. Seitdem wächst die Unsicherheit in der internationalen Hilfsbranche.

Fewsnet erkennt drohende Hungersnöte rechtzeitig

Fewsnet wurde nach der Hungersnot in Äthiopien 1984 gegründet und gilt als essenzielles Instrument zur Vorhersage von Dürre und Ernährungsunsicherheit. Das System, entwickelt von US-Behörden wie der United States Agency for International Development (USAID) und der Nasa, half in der Vergangenheit, Hungersnöte frühzeitig zu erkennen – etwa bei der schweren Dürre am Horn von Afrika 2016. Auch während der aktuellen Hungersnot im Sudan spielte es eine zentrale Rolle.

Wie es bei "BBC" heißt, wurde ein Informationsdienst des Netzwerks im Zuge von Trumps Aussetzung fast aller Auslandshilfen eingestellt. Das soll eine Insider-Quelle berichtet haben, die mit den Aktivitäten von Fewsnet vertraut ist.

Auf Nachfrage erklärte USAID, es bearbeite "zügig Ausnahmeanträge", könne aber nicht "jede einzelne Frage im Zusammenhang mit Ausnahmen beantworten". Es war nicht klar, ob ein Ausnahmeantrag für Fewsnet anhängig war.

Experten besorgt über Fewsnet-Stopp

Expert:innen kritisieren den Schritt scharf. Dave Harden, ehemaliger USAID-Manager, betont: "Weil wir Fewsnet hatten, konnten wir in Äthiopien rechtzeitig reagieren und eine Hungerkatastrophe wie 1984 verhindern." Auch Ex-USAID-Beamter Jeremy Konyndyk warnt: "Das ist die beste Ressource weltweit zur Vorhersage von Hungersnöten." Fewsnet habe auch die Hungersnot in Somalia im Jahr 2011 Monate im Voraus prognostiziert.

Während die Trump-Regierung argumentiert, US-Auslandshilfe sei ineffizient und belastend für Steuerzahler:innen, fürchten Hilfsorganisationen fatale Folgen aufgrund des Arbeitsstopps.

Die Trump-Administration hat auch versprochen, die Finanzierung von Auslandshilfe für Programme zur Förderung von Vielfalt und Integration, Transgender-Rechten, Familienplanung, Abtreibungen und anderen Themen, die viele Demokraten seit langem anstreben, zu beenden.

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