Deutschland
Gewalt

Haftbefehl wegen Mordversuchs gegen Messerangreifer von Lübeck

Deutschland

Haftbefehl wegen Mordversuchs gegen Messerangreifer von Lübeck

21.07.2018, 13:0421.07.2018, 13:08
Mehr «Deutschland»

Nach der Messerattacke in einem Bus in Lübeck ist gegen den Angreifer Haftbefehl wegen Mordversuchs erlassen worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Lübeck am Samstag mit. Bei dem Termin vor einem Haftrichter im Amtsgericht Lübeck habe sich der 34-jährige Deutsch-Iraner nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Das Motiv bleibt daher weiter unklar.

Rätseln um das Motiv

Staatsanwaltschaft und Polizei rätseln noch immer über sein Motiv. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es "eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote. Der CDU-Politiker und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) waren nur wenige Stunden nach der Gewalttat am Freitagmittag in den Lübecker Stadtteil Kücknitz geeilt.

"Keine weiteren Sprengmittel oder Ähnliches"

Am Wochenende sollen auch die Zeugen der Tat weiter vernommen werden. Fünf der zehn Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen sind schwer verletzt, wie Oberstaatsanwältin Ulla Hingst sagte. Ein Opfer wurde demnach durch Messerstiche schwer verletzt. Der Täter habe ein Küchenmesser genutzt. In seinem Rucksack fanden Experten Brandbeschleuniger, aber "keine weiteren Sprengmittel oder Ähnliches", sagte Hingst. Die Polizei sucht auch noch Fahrgäste, die nach dem Vorfall den Tatort verlassen haben.

Verunsicherung wegen Travemünder Woche

Nach Schätzung des Busfahrers waren zur fraglichen Zeit etwa 70 Menschen im Bus auf dem Weg nach Travemünde, wo am Abend die Travemünder Woche eröffnet wurde. Bei der Segelveranstaltung war erhöhte Polizeipräsenz deutlich sichtbar. "Es gibt aber keine konkreten Hinweise auf eine veränderte Sicherheitslage", sagte Grote. Dennoch gebe es eine Verunsicherung. Im Zusammenhang mit einem so großen Fest dürfe es keinen Raum für Spekulationen geben.

(czn/afp/dpa)

Mehr aus der Polizeiwelt: