Die Sommerpause ist vorbei: Die neue "Tatort"-Saison beginnt am Sonntag. Und so viel sei schon vorab verraten: Es wird einige Überraschungen geben.
Nach der Sommerpause geht es am kommenden Sonntag mit neuem "Tatort"-Stoff weiter. Los geht es mit einem sehr ungewöhnlichen Film aus der Schweiz.
Und was ist in den kommenden Monaten sonst zu erwarten? Neuanfänge, Abschiede, außergewöhnliche Fälle oder Orte – ein Überblick nach Teams:
Aus der Schweiz gibt es viel Neues. Eröffnet wird die Saison mit einem sogenannten One-Shot-"Tatort" aus Luzern. Bei "Die Musik stirbt zuletzt" handelt es sich um einen am Stück gedrehten Echtzeitfilm. Inszeniert hat ihn Regisseur Dani Levy. Es geht um einen Mord während eines Benefizkonzerts. Der Film vom 5. August ist einer der letzten mit dem Team um Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). 2019 ist dann nach acht Jahren und 17 Filmen Schluss für das Duo.
Neue "Tatort"-Stadt wird ab 2020 laut Schweizer Fernsehen Zürich – eine Metropole mit Institutionen wie dem Fußballverband Fifa, die zudem als Banken-, Kultur-, Party- und Nachtlebenzentrum bekannt ist.
Am 26. August geht es im MDR-Krimi mit Nora Tschirner und Christian Ulmen als Ermittlerteam Lessing und Dorn um Giftmord. Er heißt "Die robuste Roswita" – wie eine Kartoffelsorte.
Nach dem Ausstieg von Sibel Kekilli bekommt Ermittler Axel Milberg alias Borowski nach der Sommerpause Schauspielerin Almila Bagriacik als operative Fallanalytikerin Mila Sahin an seine Seite. Der erste Fall mit ihr heißt "Borowski und das Haus der Geister" und wird am 2. September ausgestrahlt.
Im nächsten Fall aus Berlin mit dem Titel "Tiere der Großstadt" gibt es eine Premiere in Sachen Mörder. Am 16. September gerät ein Roboter unter Verdacht. Das Ganze passt zum Thema künstliche Intelligenz, das diese Saison recht oft vorkommt. Die Musik kommt von Klangkünstler Nils Frahm.
Nach dem Ausstieg von Stefan Konarske ist Rick Okon der Neue im Ruhrgebietsteam. Seinen Einstand als Jan Pawlak hatte der Schauspieler im Februar in einer Gastrolle als verdeckter LKA-Ermittler. Ab dem kommenden Film ist er fest dabei.
Neue Partnerin und neuer Einsatzort für Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler): Sie muss nach Göttingen, wo die Filmfigur auch einst studierte. Die Kommissarin wurde vom Landeskriminalamt Hannover strafversetzt.
Ab dem kommenden Fall spielt Florence Kasumba mit. Die neue Konstellation biete viel Raum für Wendungen, sagte Furtwängler, die jährlich nur in einem "Tatort" zu sehen ist, anlässlich der Dreharbeiten. "So verschieden wir auch sein mögen, so verbindet uns doch Eigensinn und Selbstbewusstsein." Lindholm bekommt auch einen neuen Lover.
Das Frankfurter Duo Janneke und Brix (Margarita Broich und Wolfram Koch) ermittelt bald in einem Fall im nordhessischen Kassel. Der Stiefsohn eines Fernsehtalkers wurde getötet und zerstückelt. Ausgestrahlt werden soll der Kassel-Krimi aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2019.
Vorher – wahrscheinlich Ende 2018 – kommt der nächste "Tatort" mit Ulrich Tukur. In "Murot und das Murmeltier" (Anspielung auf die 25 Jahre alte US-Komödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray) durchlebt Ermittler Murot einen Tag sieben Mal.
Das Team um Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) bekommt es in seinem fünften Fall 2019 mit einer Mordserie zu tun: In Bayreuth wird jede Stunde ein Mensch erschossen – ein Wettlauf gegen die Zeit. Drehen ließ der BR auch im berühmten Wagner-Festspielhaus.
Beim dritten Schwarzwald-"Tatort" des SWR ist Hans-Jochen Wagner alias Kommissar Friedemann Berg wegen Krankheit nicht dabei. Er soll aber zurückkehren. An der Seite von Eva Löbau als Franziska Tobler ist stattdessen vorübergehend Carlo Ljubek als ihr Freiburger Kollege Luka Weber im Einsatz. Im neuen Krimi geht es um den Mord an einer 17-Jährigen und ihrem Tennislehrer.
Fans von Kommissar Thiel und Prof. Boerne (Axel Prahl und Jan Josef Liefers) müssen sich gedulden. Der eigentlich übliche zweite Fall des Jahres fällt diesmal aus. Im Klartext: Diesen Herbst kommt kein neuer Film. Dafür aber könnte es 2019 sogar drei neue Münster-Krimis vom WDR geben.
Auch Stuttgart-Fans bekommen dieses Jahr nur einen Fall – er kommt im Herbst. Der "Tatort" mit dem Titel "Der Mann, der lügt" erzählt eine Geschichte aus Verdächtigensicht. Der Zuschauer erfährt die Ermittlungsergebnisse nur scheibchenweise. Besonders spannend.
Auch wenn es quotentechnisch zuletzt nicht gut lief für Til Schweigers NDR-Krimis, wird weitergemacht. Allerdings nicht mehr mit dem bisherigen Regisseur Christian Alvart und Autor Christoph Darnstädt, sondern mit den Machern vom Rostocker "Polizeiruf 110". Ab dem sechsten Fall mit Tschiller ist also unter anderem Eoin Moore verantwortlich.
Nach dem Ausstieg von Alwara Höfels spielt bald Cornelia Gröschel an der Seite von Karin Hanczewski und Martin Brambach. Im Gegensatz zu Höfels ist sie sogar gebürtige Dresdnerin. 2019 wird sie zum ersten Mal im "Tatort" zu sehen sein.
Wie bereits bekannt, beenden der SR und Devid Striesow alias Stellbrink ihre Zusammenarbeit. Noch eine Folge – der dann siebte Fall – kommt im Januar 2019. Ein neues Team ist in Arbeit.
Die Schauspieler Sabine Postel und Oliver Mommsen hören bekanntlich 2019 auf – nach dann 34 gemeinsamen Auftritten. Nur noch zwei Fälle mit Kommissarin Inga Lürsen und Kollege Nils Stedefreund kommen. Radio Bremen will bald ein neues "Tatort"-Team präsentieren.
Dieser Artikel erschien zuerst auf t-online.de