Nach den schweren Unwettern in Teilen Deutschlands gehen am Mittwoch die Aufräumarbeiten weiter. Vor allem in Nordrhein-Westfalen waren am Vortag durch Starkregen zahlreiche Straßen, Keller und Gebäude überflutet worden.
Stellenweise fiel so viel Regen wie sonst in einem ganzen Monat. Die Reparatur- und Aufräumarbeiten könnten laut einer Sprecherin der Stadt Wuppertal mehrere Tage dauern - mindestens. Besonders in Wuppertal war die Lage dramatisch:
Auch über Hessen tobten am Dienstagnachmittag Unwetter. Vor allem in Nord- und Mittelhessen richtete der Starkregen Schäden an. In Marburg musste ein Einkaufszentrum evakuiert werden.
In Niedersachsen war vor allem der Süden betroffen. In Bad Gandersheim im Landkreis Northeim sorgte starker Regen für überflutete Straßen. "Alles, was verfügbar ist, ist im Einsatz", sagte ein Sprecher der Polizei.
Auch in Teilen Bayerns tobten Unwetter. Vor allem in Unterfranken mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr zu vollgelaufenen Kellern ausrücken. Einsatzschwerpunkt war der Landkreis Schweinfurt. Hunderte Notrufe seien eingegangen, teilte ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes mit. Auch in der Oberpfalz gab es zahlreiche unwetterbedingte Einsätze.
So heiß wie am Dienstag war es in Deutschland in diesem Jahr noch nie: Im niedersächsischen Lingen wurde mit 34,2 Grad die bisher höchste Temperatur für 2018 erreicht, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach sagte. Ebenfalls sehr heiß war es in Genthin (Sachsen-Anhalt) mit 33,7 Grad. Die Hitze wurde von teils heftigen Unwettern begleitet.
Am Dienstagnachmittag lagen die Temperaturen vielerorts bei über 30 Grad - so auch in Hamburg: Bei einem Schulsportfest erlitten hier mehrere Kinder einen Hitzschlag. Acht Schüler und Schülerinnen seien mit akuten Hitzesymptomen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Einige Schüler bekamen Hitzefrei. Allein im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen durften am Dienstag mehr als 2000 Schüler früher nach Hause.
Für den Mittwoch gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) keine Entwarnung. "Es ist keine Entspannung in Sicht", sagte ein Sprecher am Morgen. Vom Nordwesten bis in den Osten und Südosten sowie lokal im Südwesten werde es teils wieder kräftige Schauer und Gewitter geben. "Es wird wieder krachen", sagte der Sprecher.
Wegen der langsamen Verlagerung der Gewitter drohe neben drei Zentimeter dickem Hagel auch heftiger Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit, warnte der DWD. Vereinzelt könnten sogar Regenmengen von mehr als 60 Litern in wenigen Stunden zusammenkommen. Je nach Gelände kann das zu Überschwemmungen führen. Zum Vergleich: Normalerweise liegt das Regen-Soll für den gesamten Monat Mai in Deutschland bei 72 Litern pro Quadratmeter.
(pb/czn/dpa)