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Schweden: Deutsche Feuerwehren helfen, Waldbrände zu löschen

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Brände in Schweden
quelle: x02350 / tt news agency
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In Schweden brennt ein Wald nach dem anderen nieder – auch deutsche Feuerwehren helfen

23.07.2018, 12:52
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Frankreich, Italien, Deutschland – aus immer mehr europäischen Ländern eilen Feuerwehrleute nach Schweden, um dort gegen die Waldbrände zu kämpfen.

  • 52 freiwillige Feuerwehrleute aus Niedersachsen machten sich am Sonntagabend auf den Weg nach Schweden, wie das Innenministerium in Hannover mitteilte
  • Fünf deutsche Helikopter sind schon im Einsatz
  • Am frühen Montagmorgen trafen 30 auf Brandbekämpfung spezialisierte französische Soldaten auf dem Flughafen von Stockholm ein, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete
  • 30 Brandschützer aus Südfrankreich sollten im Laufe des Tages folgen
  • Frankreich hat bereits zwei Löschflugzeuge nach Schweden entsandt
  • Italien schickte ebenfalls zwei Löschflugzeuge
  • Norwegen stellte acht Hubschrauber zur Verfügung

Die Feuer hinterlassen ein tristes Bild:

The burned trunks of trees are seen after a major forest fire in Angra, Ljusdal municipality, Sweden, Sunday July 22, 2018. Sweden is fighting its most serious wildfires in decades — including blazes  ...
Bild: TT NEWS AGENCY

Schweden hatte im Rahmen des EU-Katastrophenschutz-Mechanismus um Hilfe gebeten, weil es weitere Löschflugzeuge benötigte. "Die Lage ist weiter ernst, doch wir sehen, dass sie sich nicht verschlimmert hat", erklärte die schwedische Katastrophenschutz-Behörde am Sonntag.

Kleinere Brände konnten gelöscht werden. Nach Angaben der Notrufzentrale wüteten am Sonntag noch zwischen 40 und 50 Feuer im ganzen Land. Die Einsatzkräfte fürchten, dass sie die vier größten Brände in Mittelschweden wenige Hundert Kilometer nördlich von Stockholm nicht mehr löschen können. Allerdings ist die Prognose auch dort vorsichtig positiv: Spezialisten schlagen Schneisen in die Wälder, die verhindern sollen, dass das Feuer weiter um sich greift. In mehreren Gegenden sei die Hoffnung inzwischen groß, die Brände innerhalb dieser Begrenzungen halten zu können, erklärten sie.

Ein französisches Löschflugzeug:

French Bombardier 415 firefighting aircraft is seen landing as part of an international effort to battle a wildfire that has been raging for more than a week, Sveg, Sweden, July 21, 2018 Mats Andersso ...
Bild: reuters

Insbesondere Löschfahrzeuge, die größere Mengen Wasser an die Einsatzstellen bringen können, sind in Schweden gefragt. Die Brandbekämpfer aus Niedersachsen sind zunächst für eine Woche für den Einsatz in Schweden angefordert worden. Auch Feuerwehrleute aus der Region Hannover und aus Bayern stehen als Reserve zur Verfügung und könnten bei Bedarf nach Schweden entsandt werden.

Löschflugzeuge können eigentlich binnen Sekunden Tausende Liter Wasser auf den brennenden Wald kippen. Am Samstag allerdings erschwerte zunehmend dichter Qualm die Löscharbeiten, einige Flieger mussten deshalb am Boden bleiben.

Entwarnung geben Katastrophenschützer nicht – es gibt zwei große Sorgen:

Gewitter ziehen auf

Aus Finnland zögen Gewitter nach Nordschweden, deren Blitze neue Brände entzünden könnten.

Hitze klingt nicht ab

Im Süden sei für die nächsten Tage extreme Hitze vorhergesagt. Der schwedische Wetterdienst geht davon aus, dass das Land den heißesten Juli seit mindestens 260 Jahren erlebt.

Die einzige Möglichkeit, die großen Brände zu löschen, sei ein andauernder Wetterumschwung, erklärten die Einsatzkräfte. Vereinzelte Schauer helfen wenig, auch weil der Wind, den sie oft mitbringen, die Flammen weiter anfacht.

In Stockholm versuchen sich die Menschen am Wasser abzukühlen:

People sunbathe during a hot summer day in the center of Stockholm, Sweden, Monday, June 16, 2018.(Hossein Salmanzadeh/TT via AP)
Bild: TT

Allein die drei größten Feuer in Mittelschweden sind mehr als 20.000 Hektar groß – das entspricht etwa der Fläche von Hannover – und damit die größten Waldbrände seit Jahrzehnten in Schweden. Wie viel Wald im ganzen Land brennt, sei derzeit nicht zu sagen, erklärte der Katastrophenschutz. Auf so große und komplexe Brände sei man personell und technisch nicht vorbereitet gewesen.

In der Stadt Uppsala nördlich von Stockholm herrschen derzeit 33 Grad Celsius. Seit Anfang Mai hat es in dem Land praktisch nicht geregnet. Berichte über Tote durch die Brände gab es bislang nicht.

(sg/afp)

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