Deutschland
Am Sonntag wählen die Genossen der SPD voraussichtlich Andrea Nahles zur ersten weiblichen Vorsitzenden der SPD – in knapp 155 Jahren Parteigeschichte. Sie gibt sich selbstbewusst. "Ich glaube, ich kann das, und ich kann das auch im Team mit anderen zu was Gutem machen", sagte Nahles vor dem SPD-Parteitag am Wochenende.
Einer Umfrage von Infratest dimap für das ARD-"Morgenmagazin" zufolge zweifelt jedoch jeder zweite Deutsche an ihr als Hoffnungsträgerin der Sozialdemokraten.
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Andrea Nahles selbst ist allerdings nicht als Zweiflerin bekannt – sie gilt vielmehr als Kämpfernatur. Ob sie dabei immer die richtigen Worte findet? Nicht unbedingt.
Fünf Zitate, die zeigen, wie unterhaltsam es sein kann, wenn Andrea Nahles Fahrt aufnimmt:
"Ein bisschen wehmütig - und ab morgen kriegen sie in die Fresse!"
Bild: Oliver Berg/dpa
Das sagte Nahles am 27. September 2017 auf die Frage, wie sie sich nach ihrer letzten Kabinettssitzung mit den Unionskollegen fühle – damals dachte Nahles noch, die SPD würde in die Opposition gehen, statt erneut in eine große Koalition.
"Die SPD ist in die Opposition geschickt worden. Punkt"
Die SPD in der Opposition – äh im Bundeskabinett...Bild: Kay Nietfeld/dpa
Auch zwei Tage später, am 29. September 2017 war für Nahles noch klar, dass die SPD sich nicht an einer erneuten Großen Koalition beteiligt.
"Die SPD wird gebraucht. Bätschi, sage ich dazu nur. Und das wird ganz schön teuer. Bätschi, sage ich dazu nur."
Nachdem herauskam, dass es mit einer "Jamaika-Koalition" nichts wird, trat die SPD in Gespräche mit der CDU ein. Von wegen also "Auf die Fresse" .
Bätschi! Andrea Nahles zu ihrer Jusos-Zeit (1997).Bild: Andreas Altwein/dpa
Aber Nahles war schon immer eine Frau klarer Aussagen. Bereits 2013 sagte sie: "Für die Leute machen wir das, verdammte Kacke nochmal."
Mit diesen Worten begründete Andrea Nahles im Bundestag, warum sie sich für die Rente mit 63 einsetzte – übrigens bislang erfolglos.
"Das zeugt von beachtlicher menschlicher Größe."
Bild: Kay Nietfeld/dpa
Andrea Nahles kann auch diplomatisch sein. Mit diesen Worten reagierte sie am 9. Februar 2018 auf den Verzicht des bisherigen SPD-Chefs Martin Schulz auf das Amt des Außenministers. Vorher gab es Protest an der SPD-Basis, weil Schulz den Gang in ein Kabinett Merkel eigentlich ausgeschlossen hatte. Schulz Rücktritt als Parteivorsitzender machte schließlich den Weg für Nahles frei – wenn sie denn am Sonntag gewählt wird.
Ein 100%-Ergebnis wünscht ihr jedoch längst nicht jeder in der Partei:
(fh/afp/dpa)
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