Die EU diskutiert das Ende der Zeitumstellung – die Folgen könnten ziemlich krass werden
03.12.2018, 08:1903.12.2018, 08:31
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Die EU-Verkehrsminister beraten über ein
mögliches Ende der Zeitumstellung in Europa. Es gebe noch eine ganze
Reihe von Problemen zu lösen, hieß es vor dem Treffen der
Ressortchefs am Montag in Brüssel aus informierten Kreisen.
Vor allem
gehe es darum, wie ein Flickenteppich mit vielen unterschiedlichen
Zeitzonen in Europa vermieden werden könne. Eine Einigung bei der
Zusammenkunft, zu der auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer
(CSU) erwartet wird, schien unwahrscheinlich.
Schon jetzt gibt es drei Zeitzonen in der EU:
In Deutschland und 16 weiteren Staaten gilt dieselbe Zeit.
Acht Länder - unter ihnen etwa Estland, Griechenland und Zypern - sind eine Stunde voraus.
Drei Staaten sind eine Stunde zurück, nämlich Irland, Portugal und Großbritannien. In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980.
Es drohen ungeahnte Probleme
In den EU-Staaten werden seit 1996 am letzten Sonntag im März
sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde
umgestellt. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, schon ab kommendem
Jahr nicht mehr an der Uhr zu drehen. Die Staaten sollen stattdessen
wählen können, ob sie künftig immer Winter- oder Sommerzeit haben
wollen.
Etlichen Staaten ist der Zeitplan jedoch zu ambitioniert. Einige
haben auch grundsätzlichere Bedenken. Österreich, das derzeit den
Vorsitz unter den EU-Staaten inne hat, legte zuletzt einen
Kompromissentwurf vor, wonach die Zeitumstellung erst ab 2021
abgeschafft werden könnte.
Sollte die Zeitumstellung einheitlich abgeschafft werden, so dass
die bisherigen Zeitzonen erhalten bleiben, könnte dies etwa an den
westlichen und östlichen Grenzen der EU zu unkomfortablen Situationen
führen. In Teilen Polens etwa würde die Sonne bei dauerhafter
Winterzeit im Sommer bereits gegen drei Uhr morgens aufgehen. Bei
immerwährender Sommerzeit wäre dies im Winter im Westen Spaniens
jedoch erst gegen zehn Uhr vormittags der Fall.
Die EU-Kommission hatte den Vorschlag lanciert, nachdem sich in
einer Online-Umfrage mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für ein Ende
der Zeitumstellung ausgesprochen hatten. Von 4.6 Millionen Antworten
kamen dabei rund 3 Millionen aus Deutschland.
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