Mit der Bundestagswahl 2025 werden politische Veränderungen kommen, weshalb das bevorstehende neue Jahr den Durchbruch für Jungpolitiker:innen bringen kann. Das wissen auch die Spitzenpolitiker:innen der großen Parteien.
"Jung" definieren sie dabei etwas unterschiedlich. Für manche zählen da auch noch Menschen Mitte 40 dazu. Andere sehen den größten Rising Star bei der politischen Konkurrenz und nicht in den eigenen Reihen. Spannende Antworten also auf unsere Frage an die deutschen Spitzenpolitiker:innen:
Wer unter den Jungpolitiker:innen ist für Sie der größte Rising Star für 2025, auf den man unbedingt ein Auge werfen sollte? Und: Warum?
Das sind ihre Antworten.
Der SPD-Politiker ernennt die 45-jährige Heike Heubach zu seinem Rising Star. Sie wurde als erste Gehörlose im März 2024 Mitglied des Deutschen Bundestages. Zur Begründung sagt Lauterbach außerdem: "Ihre erste Rede im Bundestag war ein Triumph für viele Menschen mit Behinderung."
"Unser Rising Star unter den Jungpolitiker:innen sind unsere Jusos als Verband, die uns mit ihrem kreativen Engagement immer wieder daran erinnern, dass die SPD auch morgen noch gebraucht wird."
Festlegen wollte sich die SPD-Politikerin nicht:
"Verena Hubertz (37 Jahre) aus dem Wahlkreis Trier: Sie verbindet hohe wirtschaftliche Kompetenz mit Lebensfreude – eine sehr gute Kombination."
"Ich schätze Philipp Amthor (32). Er ist trotz seiner Jugend ein sehr erfahrener Parlamentarier aus dem Osten, der sich überaus engagiert um die Anliegen der Menschen in seiner Region und in den neuen Ländern kümmert.
Er ist sympathisch und geradlinig. Und er kann Dinge gut auf den Punkt bringen. Das hat mit dazu beigetragen, dass er längst auch außerhalb seiner Heimat bekannt ist. Alles keine ganz schlechten Voraussetzungen für einen guten Politiker."
"Felix Banaszak (35) von den Grünen. Ich habe ihn näher kennengelernt, bevor er Vorsitzender wurde und ihn noch niemand auf dem Schirm hatte. Zwar teile ich seine Ansichten in einigen Feldern nicht, schätze ihn aber für seine sehr klare Haltung und die Festigkeit, sich für Freiheit und Selbstbestimmung einzusetzen. Das ist durchweg erkennbar."
Weiter sagt Kiesewetter: "Zudem setzt er sich ebenfalls sehr klar für die Aufarbeitung der verfehlten Russlandpolitik vergangener Jahre ein und fordert insbesondere eine Aufarbeitung von Nordstream. Außerdem ist er ein sehr fairer und sympathischer Typ, der auch Kollegen anderer Parteien Wertschätzung entgegenbringt."
"'Jung' ist ein sehr relatives Attribut. Spontan würde ich zwei sehr unterschiedliche Politikerinnen hervorheben. Erstens meine Kollegin Ronja Kemmer (35), die zwar schon vor 10 Jahren in den Bundestag gekommen ist, seitdem sehr fundierte Facharbeit leistet und sich ein starkes Standing erarbeitet hat. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sie jüngst auch in das Präsidium der CDU gewählt wurde."
Thorsten Frei fügt hinzu: "Zweitens würde ich Caroline Bosbach (35) nennen, die kürzlich erstmals für den Bundestag nominiert wurde. Sie ist schon heute medial bekannt, ist eine erfolgreiche Autorin und hat einen sehr klaren politischen Kompass. Ich bin überzeugt, dass sie viel frischen Wind in die Fraktion bringen wird."
"Wiebke Winter ist definitiv jemand, den man im Blick behalten sollte. Mit gerade mal 28 Jahren hat sie schon ordentlich Eindruck gemacht, vor allem mit ihrer klimapolitischen Arbeit. Als Mitgründerin der KlimaUnion kämpft sie dafür, dass die CDU beim Klimaschutz Gas gibt – und zwar ohne Ideologie, sondern mit klaren, realistischen Lösungen. Für 2025 ist sie definitiv eine der spannendsten Persönlichkeiten!"
"Christian Doleschal (36) ist für mich auf jeden Fall ein Rising Star und daher jemand, auf den man unbedingt ein Auge werfen sollte. Seit seiner Jugend engagiert er sich politisch, war mit 27 Jahren Mitglied im Parteivorstand der CSU, zog mit 31 Jahren ins Europäische Parlament ein und wurde Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern. Sein Einsatz für Bayern und die Europäische Union ist bemerkenswert."
"Man sollte auf jeden Fall ein Auge auf meinen Bundestagskollegen Max Lucks (27) werfen. Er kämpft mit vollem Herz und klarem Verstand für universelle Menschenrechte und hat es in den letzten Jahren geschafft, das Schicksal und die Rechte der Jesiden ins Zentrum der politischen Debatte im Deutschen Bundestag zu holen. Genau da, wo sie hingehören."
"Da fällt mir natürlich Milla Fester (26) ein. Sie setzt sich als jüngste grüne Abgeordnete mit Verve für die Belange der jungen Generation ein. Ich halte es für sehr wichtig, dass gerade die junge Generation ihre Perspektive in den politischen Prozess einbringt.
Außerdem haben wir eine hervorragende Grüne Jugend, die mit Jette Nietzard (25) und Jakob Blasel (24) als Bundessprecherin und Bundessprecher wirklich gut aufgestellt ist."
Der Grünen-Politiker nennt tatsächlich den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (69) als seinen Rising Star. Da stellt sich die Frage, warum? Nouripour sagt dazu: "Weil er 2025 als Vize-Kanzler endlich Regierungserfahrung sammeln kann."
"Bei uns Grünen ist das anders als bei manch anderer Partei, wo eine Person im Fokus steht und wenn diese strauchelt, alles ins Wanken gerät. In unserer grünen Familie gibt es viele kluge, engagierte und mutige Menschen, die sich mit Leidenschaft und Herzblut für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, für kulturelle Teilhabe und eine starke Demokratie einsetzen." Sie sagt weiter:
"Für mich ist Viola Gebek (25) eine der spannendsten jungen Politikerinnen, auf die man unbedingt achten sollte. Mit ihrer klugen und pragmatischen Art bringt sie frischen Wind in wichtige Debatten. Sie steht für einen politischen Stil, der Vertrauen schafft und Lösungen in den Mittelpunkt stellt. Genau davon braucht es mehr im Bundestag."
Die Politikerin nennt Franziska Brandmann (30) als ihren Rising Star. Denn sie sei "jung, klug, energisch, reflektiert." Brandmann lasse "sich auch von den größten Schreihälsen nicht beirren".