4 Tote und Dutzende Verletzte – die Bilanz nach der Gasexplosion in Paris
13.01.2019, 14:48
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Viele Pariser und Touristen liegen noch in ihren
Betten, da reißt sie ein gewaltiger Knall aus dem Schlaf: Eine
Explosion erschüttert am Samstagmorgen eine Straße im Zentrum der
französischen Hauptstadt. Nach einer offiziellen Bilanz vom Sonntag
bringt sie vier Menschen den Tod.
Eine Leiche wird erst am Tag nach dem Unglück aus den Trümmern
geborgen. Unter den Toten sind außerdem zwei Feuerwehrleute und eine
spanische Touristin. Dutzende Menschen werden verletzt. Die Behörden
vermuten ein Gasleck als Auslöser. Die Opfer-Bilanz ist nach Worten
von Frankreichs Innenminister Christophe Castaner "ernst". Doch es
scheint, als sei Paris mit Glück einer noch größeren Katastrophe
entgangen.
Denn die Explosion ereignet sich gegen neun Uhr in einem Gebäude
mitten in einem Wohngebiet. Das Haus in der Nummer 6 der Rue de
Trévise – rund einen Kilometer von der Pariser Oper entfernt – ist
nach der Explosion einsturzgefährdet. "Man muss das Gebäude vom
Keller bis nach oben absichern", sagt Eric Moulin, Kommandant der
Pariser Feuerwehr, dem Sender France Bleu.
Die Wucht der Detonation lässt noch ganze Straßenblöcke entfernt die
Häuser erbeben und verwüstet die nähere Umgebund. Es riecht nach Verbranntem, der Boden ist voller
Scherben, Schutt und Löschwasser. Die Fenster der Nachbarhäuser sind
fast alle vollständig zerstört. Abgestellte Autos haben ebenfalls
keine Scheiben mehr.
Von der untere Etage des Hauses an der Ecke, wo die Explosion sich
ereignete, ist fast nichts mehr übrig. Dort stehen nur noch Mauern – Fenster oder Türen lassen sich maximal erahnen. Eine Bäckerei war
dort, davon ist jetzt nichts mehr zu erkennen.
Gäste aus umliegenden Hotels fliehen Berichten zufolge nach der
Explosion auf die Straße – manche nur halb angezogen oder im
Bademantel.
Rund 100 Polizisten und knapp 200 Feuerwehrleute sind laut
Innenminister nach der Explosion im Einsatz. Mittels Drehleitern
befreien Einsatzkräfte Menschen aus dem betroffenen und den
umliegenden Gebäuden. Die Sicherheitsbehörden prüfen, ob benachbarte
Gebäude beschädigt sind und daraus eine Gefährdung entstehen könnte.
Auf Anordnung der Polizei dürfen zwölf Häuser in der Umgebung zwei
Tage lang nicht betreten werden, wie France Bleu berichtet.
Die Explosion erschüttert das 9. Arrondissement in Paris kurz vor
angekündigten Demonstrationen der "Gelbwesten" in der Hauptstadt.
Weil wieder Ausschreitungen befürchtet wurden, liegen die Nerven bei
den Sicherheitsbehörden ohnehin blank. Rund 5000 Sicherheitskräfte
sind am Samstag in Paris im Einsatz, um die Demonstrationen
abzusichern.
Außerdem steckt vielen Franzosen noch die Erinnerung an den Anschlag
in Straßburg vor einem Monat in den Knochen. Am 11. Dezember hatte
ein Angreifer in der Innenstadt der elsässischen Stadt das Feuer
eröffnet. Fünf Menschen starben, viele weitere wurden verletzt.
Ein Anwohner, den die Explosion in Paris aus dem Schlaf riss, sagt am
Samstag dem Sender BFMTV: "Ich habe gespürt, wie mein Haus für eine
oder zwei Sekunden in seinen Grundfesten schwankte. Ich habe mich
gefragt, ob es ein Attentat gab. Ich hatte ein bisschen Angst."
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