Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen an der Grenze vom Gazastreifen zu Israel sind nach palästinensischen Angaben mindestens 58 Menschen getötet worden.
Weitere 2771 Palästinenser seien verletzt worden, mehr als 1370 von ihnen durch Schüsse, teilte das Gesundheitsministerium am Montag in Gaza mit.
Das Wichtigste in Kürze:
Update: Alle aktuellen Informationen zu den Konflikten im Gazastreifen findest du hier:
17:09 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar Seid al-Hussein hat Israels Armee zu einer Feuerpause aufgerufen. "Feuer in #Gaza muss jetzt aufhören", twitterte er am Abend.
Bei Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern im Gazastreifen waren am Montag mindestens 52 Menschen umgekommen.
16:45 Uhr: Der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera meldet, dass einer seiner Reporter bei den Luftangriffen verletzt worden sei. Genauere Angaben zur Schwere der Verletzung machte der Sender nicht.
16:28 Uhr: Nach Dutzenden Toten bei Protesten im Gazastreifen gegen die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini alle Seiten "zu äußerster Zurückhaltung" aufgerufen. "Israel muss das Recht auf friedlichen Protest und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beim Einsatz von Gewalt respektieren", erklärte Mogherini am Montag.
Die radikale Palästinenserorganisation Hamas und die Protestorganisatoren im Gazastreifen müssten ihrerseits für gewaltfreie Demonstrationen sorgen.
16:25 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat einen Angriff auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas geflogen. Der Angriff habe sich gegen "fünf terroristische Ziele" in einem militärischen Ausbildungslager der Hamas im Norden des Gazastreifens gerichtet, erklärte die Armee am Montag. Es handele sich um eine Reaktion "auf die gewaltsamen Aktionen der Hamas in den vergangenen Stunden".
16:03 Uhr: Die US-Regierung wird sich weiter um ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern bemühen. Das erklärte US-Präsident Donald Trumps ranghoher Mitarbeiter und Schwiegersohn Jared Kushner am Montag bei der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem. Die USA seien entschlossen, dabei zu helfen, "einen nachhaltigen Frieden zu schaffen".
Die Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jeusalem wird von den Palästinensern als Bruch des Völkerrechts angesehen. Israel hatte den Ost-Teil der Stadt 1967 im Sechs-Tage-Krieg erobert. Sie wird auch von den Palästinensern beansprucht. Eine endgültige Klärung des Rechtsstatus sollte in einem Friedensvertrag erfolgen.
Im Gaza-Streifen war es zu heftigen Zwischenfällen zwischen Demonstranten und israelischer Armee gekommen. Kuschner wies die Kritik jedoch zurück. "Diejenigen, die Gewalt provozieren, sind Teil des Problems, nicht Teil der Lösung."
16:00 Uhr: Das Gesundheitsministeriums des Gazastreifens spricht mittlerweile von 41 Toten.
15.54 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat anlässlich der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem das Recht Israels auf die Bestimmung seiner Hauptstadt betont. «Israel ist eine souveräne Nation mit dem Recht, seine Hauptstadt selbst zu bestimmen», sagte Trump am Montag in einer Videobotschaft.
15:41 Uhr: Die Türkei hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen als "Massaker" bezeichnet und die USA mitverantwortlich gemacht. Man verfluche "das Massaker", das von israelischen Sicherheitskräften an friedlich protestierenden Palästinensern verübt worden sei, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit. Die Verantwortung für die negativen Folgen der Entscheidung, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, liege "gänzlich bei der Führung der USA".
15:07 Uhr: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das gewaltsame Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten im Gazastreifen scharf verurteilt. "Wir erleben eine schändliche Verletzung des internationalen Rechts und der Menschenrechte im Gazastreifen", erklärte Amnesty am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Das muss sofort aufhören."
14.21 Uhr: Die US-Botschaft in Jerusalem hat währenddessen eine Live-Übertragung begonnen. Der Festakt beginnt um 15 Uhr.
Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem und die Proteste haben für Urlauber auf Rundreisen im Heiligen Land bisher eher geringe Auswirkungen. Der Studienreiseanbieter Studiosus aus München hat derzeit mehrere Reisegruppen in Israel. "Im Moment gibt es keine Entscheidung, Reisen abzusagen", sagte Edwin Doldi, Sprecher von Studiosus.
Das Auswärtige Amt (AA) rät in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen, von Besuchen der Altstadt Jerusalems zumindest noch bis 15. Mai möglichst abzusehen. "Daran orientieren wir uns", so Doldi zur dpa.
Am Nachmittag teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit, dass sich die Zahl der Toten bei den Konflikten im Gazastreifen auf 37 erhöht habe.
14.05 Uhr: Rund 1700 weitere Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Gazastreifens verletzt. Es ist damit der Tag mit den meisten Todesopfern seit dem Gaza-Krieg 2014.
13.37 Uhr: Mindestens 18 Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze erschossen. Rund 1000 Menschen seien verletzt worden, darunter auch ein Journalist. Russland zeigte sich besorgt angesichts der Verlegung der US-Botschaft. Die Bundesregierung mahnte zur Mäßigung.
13.08 Uhr: Bei schweren Konfrontationen im Gazastreifen mit Soldaten an der Grenze zu Israel sind 16 Palästinenser getötet und mehr als 500 verletzt worden. Dies teilte das örtliche Gesundheitsministerium am Montag mit.
12.50 Uhr: Angesichts der umstrittenen Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem hat Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri seine Anhänger zum Widerstand aufgefordert. Es sei nötig, die Feinde vereint mit einem Heiligen Krieg (Dschihad) zu bekämpfen, sagte der Führer des Terrornetzwerkes in einem Video, das am Sonntagabend auf Propagandakanälen der Extremisten im Internet aufgetaucht war.
Al-Sawahiri kritisierte zudem US-Präsident Donald Trump, der "das wahre Gesicht der Kreuzzüge" enthüllt habe. Das knapp fünfminütige Video trägt den Namen "Auch Tel Aviv ist das Land der Muslime."
12.36 Uhr: Die Zahl der getöteten Palästinenser hat sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen auf neun erhöht. Sie wurden bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze getötet. 512 Personen seien verletzt worden, darunter auch ein Journalist.
11.54 Uhr: Mindestens zwei Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze getötet. 147 seien verletzt worden, teilte der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mit.
Mehr als 90 seien durch Schüsse verletzt worden, mehrere davon lebensgefährlich. Auch ein Journalist sei unter den Verletzten. Auch in Ramallah im Westjordanland nahmen rund 5000 Palästinenser an einem Protestmarsch teil. Sie trugen palästinensische und schwarze Flaggen sowie Schlüssel. Damit wiesen sie auf ihre Forderung nach einer Rückkehr in die Gebiete hin, aus denen 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung Hunderttausende Palästinenser flohen oder vertrieben wurden. Demonstranten verbrannten auch eine US-Flagge.
11.40 Uhr: Vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu von einem "bewegenden Tag für das Volk Israel und den Staat Israel" gesprochen.
Netanjahu zitierte am Montag bei Twitter aus der Bibel: "Als der Herr die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende."
11.31 Uhr: Angesichts der Spannungen rät das Auswärtige Amt Israel-Reisenden zu besonderer Vorsicht. Es empfiehlt, bis einschließlich kommenden Dienstag von Besuchen der Altstadt Jerusalems abzusehen.
11.12 Uhr: Die arabische Liga hat eine Sondersitzung wegen der umstrittenen Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem angesetzt. Die Staatengruppe werde den "illegalen Schritt" bei einem Treffen am Mittwoch erörtern, meldete die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena unter Berufung auf einen Diplomaten.
Die vom Iran gestützte Hisbollah im Libanon erklärte, die Verlegung sei ein nutzloser, einseitiger Schritt.
10.36 Uhr: Zahlreiche Palästinenser setzten im Grenzbereich Reifen in Brand; dichter schwarzer Rauch stieg in den Himmel. Nach Berichten von Augenzeugen versuchten mehrere Männer, den Grenzzaun durch zu Israel zu schneiden.
28 Palästinenser seien bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten verletzt worden, teilte der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mit. Mehr als 20 Menschen seien durch Schüsse verletzt worden, zwei lebensgefährlich.
US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Dezember mit seiner Ankündigung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, wütende Proteste der Palästinenser ausgelöst. Der endgültige Status Jerusalems ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt.
Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt des von ihnen angestrebten eigenen Staates.
(pbl/dpa)