Nach Beschuss aus Gaza: Israel greift offenbar Hamas-Ziele an
09.08.2018, 21:10
Mehr «Politik»
Die Lage zwischen militanten Palästinensern im
Gazastreifen und Israel bleibt angespannt. Nach einem weiteren
Raketenbeschuss flog die israelische Luftwaffe am Donnerstagabend
nach palästinensischen Angaben wieder Angriffe in dem Küstengebiet.
Die Luftwaffe hatte in der Nacht zuvor Ziele der radikalislamischen
Hamas angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des palästinensischen
Gesundheitsministeriums eine schwangere Frau und ihre 18 Monate alte
Tochter sowie ein Mitglied des militanten Arms der Hamas getötet.
27 weitere Palästinenser wurden demnach insgesamt verletzt, davon 18
bei den Angriffen auf ein Gebäude in Gaza am Donnerstagabend. In
Israel wurden nach Angaben der Armee durch Beschuss aus dem
Gazastreifen sieben Menschen verletzt.
Noch am Donnerstagmittag hatten militante Palästinenser die Gewalt
für beendet erklärt. "Diese Eskalation ist aufgrund von
internationaler und regionaler Vermittlung vorbei", teilte die
Vereinigung für den bewaffneten Widerstand am Donnerstagmittag mit.
Zu der Gruppe gehören unter anderem die radikalislamische Hamas und
die militante Palästinenserorganisation Islamische Dschihad. Der
UN-Nahostgesandte Nikolay Mladenov hatte zuvor alle Seiten zur
Zurückhaltung aufgefordert und vor einer weiteren Zuspitzung der
Situation gewarnt.
Trotzdem schlug am Donnerstagnachmittag eine Rakete aus dem
Gazastreifen nördlich der Stadt Beerscheva ein, wie die Polizei
bestätigte. Nach Medienberichten war dies das erste Mal seit dem
Gaza-Krieg 2014. Beerscheva liegt rund 40 Kilometer von dem
Küstengebiet entfernt.
Der Konflikt hatte sich am Mittwoch erneut verschärft:
Nach Angaben der israelischen Armee vom Donnerstagmorgen wurden rund 150 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert, drei Israelis wurden demnach leicht verletzt. 25 Raketen wurden abgefangen, die meisten landeten auf freiem Gelände. Die israelische Armee attackierte nach eigenen Angaben daraufhin ihrerseits mehr als 20 Ziele im Gazastreifen. Ein Armeesprecher machte die Hamas für die jüngste Eskalation verantwortlich.
Israelische Medien berichteten am Donnerstag von Verhandlungen über
eine langfristige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas unter
ägyptischer Vermittlung. Die Hamas hatte am Montag Gespräche mit
Ägypten über eine Waffenruhe bestätigt. Von Israel gab es dafür keine
offizielle Bestätigung.
Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstößen nach Angaben des
Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 160 Palästinenser von
israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde
erschossen.
USA: Biden-Regierung verurteilt Trumps Hetze gegen Migranten als "ekelhaft"
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist für seine kontroversen Aussagen bekannt. Laut seiner politischen Gegnerin Kamala Harris kommt aus seinem Mund nichts als Lügen und Ammenmärchen. Doch seinen Kritiker:innen zufolge verbreitet er vor allem eines: Hass – besonders gegen Migrant:innen.