Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem glorreichen Tag, als am Montag die US-Botschaft in Jerusalem eröffnet wurde. Zeitgleich töteten israelischen Soldaten 60 Palästinenser im Gazastreifen. Am Tag danach zeichnet sich der politische Preis für Israels Härte ab.
Das harte Vorgehen der israelischen Armee gegen protestierende Palästinenser im Gazastreifen hat für Israel erhebliche diplomatische Konsequenzen.
Die Vereinten Nationen kritisierten das Vorgehen der israelischen Armee scharf. Unter den Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats kursierte der Entwurf für eine gemeinsame Stellungnahme zu der Gewalt, in der auch eine unabhängige Untersuchung gefordert wurde. Diesen Entwurf blockierten die USA jedoch, wie ein Diplomat der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Das UN-Menschenrechtsbüro kritisierte Israel scharf. Tödliche Gewalt dürfe nur angewendet werden, wenn die Angegriffenen in Lebensgefahr seien. Das sei hier aber nicht der Fall gewesen, sagte der Sprecher des Büros, Rupert Colville, in Genf. Tödliche Gewalt dürfe nur angewendet werden, wenn die Angegriffenen in Lebensgefahr seien. Das sei hier aber nicht der Fall gewesen, sagte der Sprecher.
Im Gegensatz zur internationalen Kritik bescheinigte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, Israel, "mit Zurückhaltung" gegen die palästinensischen Demonstranten vorgegangen zu sein.
Kein Staat würde "diese Art von Aktivitäten" hinnehmen, sagte die amerikanische Uno-Botschafterin Nikki Haley in einer Sitzung des Uno-Sicherheitsrats am Dienstag. Und weiter: "Kein Land in dieser Kammer würde sich mehr zurückhalten als Israel dies getan hat", sagte sie.
Einen Zusammenhang der tödlichen Gewalt mit der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem schloss Haley aus. Diese "untergräbt die Aussichten auf Frieden in keiner Weise", sagte Haley. "Die Gewalt kommt von denjenigen, die den Staat Israel überall ablehnen."
(pb/rtr/dpa)