"Father, help us" – dieses Video zeigt das Flammen-Chaos von Kalifornien
10.11.2018, 08:5210.11.2018, 08:57
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Sie bekommen die Situation einfach nicht in den Griff. Stattdessen geraten die schweren Waldbrände in Kalifornien immer weiter außer Kontrolle.
Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf mindestens neun
angestiegen, wie der für die Stadt Paradise zuständige Sheriff am
Freitagabend (Ortszeit) bekannt gab. Der Brand zerstörte der Feuerwehr
zufolge außerdem 6713 Gebäude.
Das Feuer galt inzwischen als das gravierendste seit mindestens Hundert
Jahren. Der zuständige Sheriff sagte, das vier Tote in ihren Autos
aufgefunden wurden, andere außerhalb ihrer Fahrzeuge und Häuser. Eine
Person kam demnach in ihrem Zuhause um. Die Umstände waren zunächst
unklar.
Die Waldbrände im Norden des Bundesstaates führten zu stellenweise katastrophaler Zerstörung. Auch der Promi-Ort Malibu
im Süden ist durch ein weiteres Großfeuer in Gefahr. Wie die Feuerwehr
mitteilte, breiteten sich die Brände durch auffrischende Winde extrem
schnell aus. In der Nähe fraß das Feuer Flächen von der Größe von sechs Fußballfeldern in nur einer Minute.
Schaut euch dieses verstörende Video von Anwohnern aus den Flammen an:
150.000 Personen evakuiert
In Paradise nördlich von Sacramento waren alle 27.000 Einwohner
aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. Dasselbe galt für den
bekannten Pazifik-Küstenort Malibu im Süden des Bundesstaates, wie der
Regionalsender KTVU berichtete. Insgesamt mussten weit mehr als 150.000 Menschen ihre Häuser verlassen.
Schulen schlossen, Freizeitaktivitäten und Sportveranstaltungen wurden
abgesagt. Tausende Feuerwehrleute aus mehreren Bundesstaaten kämpften
gegen die Flammen. Mindestens 2000 Gebäude wurden schon zerstört. Viele
Menschen müssen in ihren Autos übernachten.
Neben dem sogenannten Camp Fire mit einer Größe von mehr als 30.000 Hektar
in der Gegend von Paradise tobten im Süden des Staates, mehr als sieben
Autostunden entfernt zwei weitere Großbrände, einer davon mit einer
Größe von mehr als 14.000 Hektar im Ventura County in der Nähe der
Millionenmetropole Los Angeles. Betroffen ist auch Thousands Oaks, wo
die Einwohner erst einen Tag zuvor durch ein schweres Gewaltverbrechen
mit zwölf Toten in Angst und Schrecken versetzt worden waren.
Das Feuer im Norden war am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit)
ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Bis zum Freitagvormittag
konnten es die Feuerwehrleute zu fünf Prozent eindämmen, wie die
kalifornische Regierung mitteilte. «Das ist ein sehr gefährliches
Feuer», schrieb die Feuerbehörde CalFire auf Twitter.
Promi-Gegend Malibu betroffen
Auch aus anderen Teilen des Bundesstaates berichteten Menschen von der
verzweifelten Suche nach Verwandten, von niedergebrannten Häusern und
gesperrten Autobahnen. Der Pacific Highway, eine der wichtigsten
Verkehrsadern in Kalifornien, wurde nach Angaben der Behörden zwischen
Topanga Canyon und Decker Canyon gesperrt.
Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die
Feuergefahr an der US-Westküste hoch. Starke Winde erschwerten die Lage.
Der nationale Wetterdienst sprach von extremen Bedingungen und warnte
vor weiteren Bränden.
Betroffen ist auch die Gegend um Malibu, wo zahlreiche Prominente
wohnen. Kim Kardashian postete auf Social Media, das Feuer habe ihr
Anwesen in Hidden Hills erreicht, breite sich aber nicht weiter aus. «Es
sieht im Moment nicht so aus, als würde es noch schlimmer werden»,
schrieb sie auf Twitter.
Auch die US-Schauspielerin Alyssa Milano musste ihr Haus verlassen. Sie
sei samt Kindern und Hunden geflohen, schrieb sie auf Twitter.
Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für die Bezirke Butte County, Los
Angeles County und Ventura County den Notstand aus, um auf diese Weise
schnell Hilfe zu mobilisieren. Allein dort kämpften rund 2000
Feuerwehrleute gegen die Brände. (mbi/wst/dpa/ap)
(mbi/wst/dpa/ap)
In Kalifornien wüten verheerende Waldbrände
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