Wie geht es Sahra Wagenknechts Bewegung #aufstehen? Diese Unterstützer sind dabei
Am 4. September will Sahra Wagenknecht das Programm einer neuen linken Sammlungsbewegung unter dem Namen #aufstehen vorstellen. Erste Unterstützer sind
- der Dramaturg Bernd Stegemann
- die frühere Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer von den Grünen
- der SPD-Abgeordnete Marco Bülow
- der linke Nimmermüde Fabio de Masi, ebenfalls Bundestagsabgeordneter
Auf Instagram ist die Bewegung auch schon im Gange
Ein Ex-Staatsminister ist dabei
Nun gibt es neue Unterstützer: Ludger Volmer, einstiger Grünen-Realo und unter Außenminister Joschka Fischer Staatsminister im Auswärtigen Amt.
Ludger, wer?
Er bekennt sich nun in der Zeitschrift "Internationale Politik und Gesellschaft" ebenfalls zu dem Projekt.
"Aufstehen ist erste Bürgerpflicht"
Sie in einem gemeinsamen Diskurs zu verbinden mit den „alten“ Linken, denen bei Sozis, Grünen und sonst wo die Heimat verloren zu gehen droht und die den Kampf für eine gerechtere Welt nicht einstellen wollen, könnte lohnend sein. Und den progressiven Liberalen sei gesagt: Aufstehen ist Bürgerpflicht – auch gegen die ökonomischen und ökologischen Irrationalitäten des Kapitalismus.
Sammeln und neu formieren heißt das Gebot der Stunde: diskutieren, nach vorn gerichtet, ohne Rechthaberei und Häme. Statt sich gegenseitig maximale rhetorische Verletzungen zuzufügen, wie es seit Jahrzehnten ihr Lieblingssport ist, sollten Linke erkennen, wie kostbar sie füreinander sind. Linke könnten sich vielleicht auf ein gemeinsames strategisches Ziel einigen: Es geht darum, die Lebenschancen aller Völker unter Beachtung der ökologischen Belastbarkeit des Globus auf möglichst hohem Niveau anzugleichen.
Ein überraschendes Bekenntnis aus der grünen Realo-Szene, der auch Antje Vollmer entstammt.
Auch die Grünen waren mal jung: Ludger Volmer (links) und Jürgen Trittin
Überraschender Antrieb von liberalkonservativen Medien
Ansonsten kommt die Debatte eher langsam in Schwung. Überraschenderweise ist es das Feuilleton der liberalkonservativen "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die die Debatte vorantreibt.
Der renommierte Politikwissenschaftler Martin Höpner vom Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung erklärte in der FAZ:
Hierfür aber ist es notwendig, die bestehenden linken Parteien aus ihrem linksliberalen Schlaf zu wecken und sie dazu anzuhalten, die Schattenseiten der Globalisierung und der europäischen Integration ebenso klar in den Blick zu nehmen wie ihre Vorzüge.
Weil ich davon überzeugt bin, dass dies die richtige Antwort auf den Rechtspopulismus ist, unterstütze ich die Sammlungsbewgung und sehe den Entwicklungen der kommenden Monate mit Freude entgegen.
Mit Freude entgegensehen? Klingt leicht pastoral. Aber an den Universitäten kommt Bewegung in die linke Aufbruchsache.
Und noch mehr Unterstützer:
Auch der Schriftsteller Ingo Schulze ("Simple Storys") hat sich zu #aufstehen bekannt. Er erklärte der in dieser Debatte eher verschlafen "Süddeutschen Zeitung":
Verschenkte linke Stimme
Autor Ingo Schulze mit der Linken-Vorsitzenden Katja Kipping (Sie ist eine Gegnerin von #aufstehen)
Noch klemmt #aufstehen im Sommerloch. Aber es kommt langsam Bewegung in die Sache.
(per/dpa/afp)