In Pakistan sind mehr als 120 Menschen bei einem Anschlag gestorben
Ein blutiger Selbstmordanschlag hat den Endspurt im pakistanischen Parlamentswahlkampf erschüttert: Der Attentäter sprengte sich am Freitag inmitten einer Wahlkampfkundgebung in der Stadt Mastung in die Luft und tötete dabei nach Behördenangaben mindestens 128 Menschen.
- Etwa 150 Menschen wurden verletzt. Es war der tödlichste Anschlag in Pakistan seit 2014.
- Einen zweiten Anschlag gab es in der Stadt Bannu, dabei wurden vier Menschen getötet.
Zu dem Anschlag in Mastung bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) über ihr Propaganda-Sprachrohr Amaq. Bei dem Anschlag wurde auch ein regionaler Kandidat der neu gegründeten Awami-Partei Belutschistans (BAP) tödlich verletzt, wie der Innenminister der Provinz Belutschistan, Agha Umar Bungalzai, mitteilte.
Der dritte Anschlag in einer Woche
Es war bereits der dritte Anschlag auf Wahlkämpfer innerhalb weniger Tage. Erst am Dienstag hatte sich ein Attentäter der pakistanischen Taliban bei einer Veranstaltung in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar in die Luft gesprengt und mindestens 20 Menschen getötet.
Baluchistan ist die größte, ärmste und unruhigste Provinz des Landes. Immer wieder gibt es dort besonders blutige Angriffe einer Vielzahl von Extremistengruppen. Im Oktober 2016 starben mehr als 60 Kadetten einer Polizeiakademie in einem nächtlichen Überfall auf ihre Baracken. Im November 2016 gab es einen grausamen Angriff auf einen Schiiten-Schrein mit mehr als 50 Toten.
(ts/dpa)