Lava, Asche und zwei starke Erdbeben – 6 Fragen zum Vulkanausbruch auf Hawaii
05.05.2018, 09:5805.05.2018, 19:53
Mehr «Politik»
Der Vulkanausbruch vom Vortag steckte vielen noch in den Knochen, da begann die Erde wieder heftig zu rütteln. Verängstigte Menschen flohen aus ihren Häusern, mancherorts fiel der Strom aus. Auf Hawaii ist die Rede vom schwersten Beben seit 1975.
Was ist passiert?
Die US-Erdbebenwarte meldete am Freitagabend (Ortszeit) Beben der Stärke 5,4 und 6,9 im Abstand von nur einer Stunde. Tsunami-Gefahr bestand nach Angaben der Behörden aber nicht. Berichten zufolge rannten Menschen in Panik aus Gebäuden ins Freie, doch zunächst wurden keine Schäden oder Verletzten gemeldet. Laut dem Nachrichtenportal "Hawaii News Now" handelte es sich bei dem zweiten Beben um das stärkste, das seit 1975 auf Hawaii gemessen wurde.
Dampf steigt aus Straßenrissen aufBild: U.S. Geological Survey via ap
Die Erdbeben waren auf einen Vulkanausbruch am Donnerstag gefolgt. Der Kilauea gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt. Nun hat er wieder heiße Asche gespuckt, glühende Lava quoll in einem bewohnten Gebiet aus Rissen im Boden. Bereits vor der Eruption waren hunderte Inselbewohner von den Behörden aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Luftaufnahmen zeigten orangefarbene Lava, die aus einer 150 Meter langen Erdspalte in die Luft gespuckt wurde. An einer Straße im Wohngebiet Leilani im Südosten der Insel quollen Rauch und Lava aus dem Erdinneren nach oben, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Auf Fernsehaufnahmen waren Lavaströme in einem Waldgebiet zu sehen. In der Gegend stehen rund 770 Häuser.
Der Vulkan Kilauea ist nicht zum ersten Mal ausgebrochen. Für wie viel Zerstörung er sorgen kann, zeigen diese Bilder von früheren Ausbrüchen.
1 / 13
Der Vulkan Kilauea ist nicht zum ersten Mal ausgebrochen.
quelle: getty images north america / getty images north america
Sind Menschen verletzt?
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde niemand verletzt. Die Katastrophenschutzbehörde im Bezirk Hawaii County wies 1700 Anwohner an, die Gefahrenzone umgehend zu verlassen. Rund 10.000 weitere Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser vorsorglich freiwillig zu verlassen.
Lava fließt über eine Straße in den Leilani Estates auf Hawaiis Big IslandBild: Hawaii Electric Light via ap
Die Feuerwehr habe von einem "extrem hohen Gehalt an gefährlichen Schwefelgasen" in dem Evakuierungsgebiet berichtet, erklärte die lokale Zivilschutzbehörde. Der Ausbruch gehe weiter, es gebe "aktive vulkanische Fontänen".
Wie verlief der Ausbruch?
In den Tagen zuvor hatte es rund hundert kleine Erdstöße gegeben.
Am Donnerstagvormittag (Ortszeit) ereignete sich dann ein Beben der Stärke 5,0 südlich des Puu-Oo-Kraters am Kilauea.
Der Vulkan brach gegen 16.45 Uhr am Donnerstag (Freitag 04.45 Uhr deutscher Zeit) aus.
In der sogenannten Östlichen Riftzone der Insel bildeten sich Risse im Boden, aus denen zunächst heißer, weißer Dampf und blauer Rauch austraten.
Am Freitag kam es zuerst zu einem Beben der Stärke 5,4, dann folgte eines der Stärke 6,9.
Das Epizentrum stärkeren Erschütterungen am Freitag lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS "fast exakt an der Stelle", an der auch 1975 die Erde mit einer Stärke von 7.1 gebebt hatte. Damals starben zwei Menschen.
Die Lava bahnt sich ihren Weg durch einen WaldBild: Byron Matthews
Die USGS warnte, es könnten weitere Risse und Lavaströme auftreten.
Es sei aber unmöglich, die Ausbrüche vorherzusagen.
Potenziell tödliche giftige Gase können austreten.
Herumfliegende Gesteinsbrocken sind eine weitere Gefahr.
Infolge der Eruption sei mit Bränden und weiteren Erdstößen zu rechnen.
Nach Angaben des Senators Brian Schatz stellte die US-Katastrophenschutzbehörde Fema Ressourcen bereit, um auch auf mögliche Waldbrände, Stromausfälle und Probleme mit der Wasserversorgung zu reagieren.
Der KilaueaBild: X80001
Wie reagieren die Menschen dort?
Inselbewohnerin Janice Wei sagte, sie habe vor dem Ausbruch "ein starkes Rütteln unter meinen Füßen" gespürt und danach eine rosafarbene Rauchwolke über dem Vulkan gesehen. Der Anwohner Jeremiah Osuna, der den Lavastrom mit einer Drohne filmte, sagte, der Ausbruch habe ihn zunächst in eine "Schockstarre" versetzt. "Es hörte sich an, wie wenn man einen Haufen Steine in einen Wäschetrockner steckt und ihn auf der höchsten Stufe anstellt", sagte er dem Fernsehsender Kohn aus Honolulu.
Anwohner, die vom Ausbruch betroffen sindBild: FR132414 AP
Was kann ich tun, wenn ich gerade auf Hawaii bin?
Das Auswärtige Amt rät: Reisende auf Hawaii sollen die Entwicklung in den örtlichen Medien aufmerksam verfolgen, engen Kontakt mit ihren Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften halten, Anweisungen von Sicherheitskräften befolgen und Sperrzonen unbedingt beachten.
Donald Trump wird US-Präsident: Deshalb gibt es "Cancel Culture" nicht
Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.