Seit elf Tagen sitzen die zwölf Jugendlichen und ihr Trainer in Finsternis und Nässe in einer Höhle in Thailand fest. Jetzt bekommen sie ersten Tauchunterricht, um die Höhle in Begleitung professioneller Taucher verlassen zu können. Denn die Rettung der Jungen könnte Monate dauern – wenn sie nicht tauchen lernen. Viele von ihnen können aber nicht einmal schwimmen.
"Sie üben, die Masken aufzusetzen und unter Wasser zu atmen", sagte Narongsak Osotthanakorn, Provinzgouverneur von Chiang Rai und Leiter der Rettungsmission. "Ideal wäre es, wenn die Höhle ganz trocken wäre, aber das dauert zu lange... Es ist genug Essen für sie in der Höhle, und sobald der Wasserstand niedrig genug ist, bringen wir sie raus", sagte er am Mittwoch.
Trotz der langen Zeit in Finsternis und Nässe scheint es der Gruppe den Umständen entsprechend gut zu gehen. In einem am Mittwoch auf der Facebook-Seite der Militäreinheit Thai Navy Seal veröffentlichten Video sind elf der 13 Mitglieder der eingeschlossenen Fußballmannschaft zu sehen.
Sie lachen und erklären, dass sie guter Gesundheit sind. Die Jungen grüßen in dem Video der Reihe nach in traditioneller thailändischer Weise; sie stellen sich dann vor und sagen: "Mir geht es gut."
Einige sind in der Aufnahme in Schutzdecken gewickelt und in Begleitung eines lächelnden Tauchers im Neoprenanzug zu sehen. Am Ende des Clips sagt einer der zwölf Jungen, er sei in der Vorstellungsrunde vergessen worden – was Gelächter auslöst. Die Mannschaft wirkt entspannt und deutlich fitter als zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung am Montag.
Es grenzte an ein Wunder als die Rettungskräfte in Thailand die Vermissten fanden: eine junge Fußballmannschaft, 12 Teenager und ein 25 Jahre alter Trainer. Zusammengekauert harren sie seit dem 23. Juni in einer überschwemmten Höhle in der Provinz Chiang Rai im Norden des Landes aus. Im dunkeln, drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt.
Die Hoffnung war schon fast verloren, dann gab die britische Elite-Taucher-Einheit ein Zeichen: Sie leben.
Mehr als hundert Bauern in der Region hätten den Rettungsteams erlaubt, Wasser aus der überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai auf ihre Höfe und Felder abzupumpen, teilten die Behörden mit.
Die Retter installieren den lokalen Behörden zufolge derzeit Telefonleitungen in der Höhle. Die Eltern und Verwandten, die seit Tagen vor der Höhle ausharren, konnten jetzt endlich ein Lebenszeichen von ihren Söhnen empfangen.
(gam/czn/pb/dpa)