Die Erde stellt auf Heißzeit um – und das sind die (verhaltenen) Reaktionen der Politik
07.08.2018, 17:0408.08.2018, 07:59
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Rekordhitze in Europa, Waldbrände auch in Skandinavien, nun haben Klimaforscher vor einer neuen Heißzeit gewarnt.
Die Reaktionen:
Das sagen die Umweltverbände
Die
Umweltgruppen WWF und Germanwatch haben der Bundesregierung Untätigkeit beim Klimaschutz
vorgeworfen. In einer gemeinsamen Stellungnahme forderten sie am Dienstag:
"Angesichts der zunehmenden Wetterextreme muss die Bundesregierung
endlich zu einer aktiven Klimaschutzpolitik
zurückkehren."
Michael Schäfer, WWF-Klimaexperte
Schäfer forderte, den Auftrag der von der Regierung eingesetzten Kohlekommission dahingehend zu präzisieren, dass "durch den Rückbau von Kohlekraft bis 2022 die Gesamtemissionen tatsächlich um 40 Prozent sinken".
Die
Verbände drängen auf Sofortmaßnahmen in Energie, Verkehr und Landwirtschaft, um
den deutschen Klimazielen für 2020
zumindest noch nahe zu kommen und Weichen für das Erreichen der Ziele für 2030
zu stellen.
So müsse
Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Widerstand gegen die
steuerliche Förderung des Klimaschutzes
in Gebäuden aufgeben, forderte der Politische Direktor von Germanwatch,
Christoph Bals.
Bals
nannte es "erbärmlich", dass die große Koalition nicht einmal diese
beiden in ihrem eigenen Koalitionsvertrag beschlossenen Maßnahmen umsetze.
Das sagt die Politik
Grünen-Fraktionschef
Anton Hofreiter rief die
Bundesregierung zu einem Kurswechsel auf.
"Noch ist es nicht zu spät, das Ruder herumzureißen, um die Erhitzung der Welt auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen."
Toni Hofreiter, Grünen-Fraktionsvorsitzender
Ganz oben im Einsatz
Jetzt sei es an der Zeit für einen raschen Kohleausstieg
und eine ökologische Verkehrswende.
"Trotz
der deutlichen Warnung der Forscher stellt die Bundesregierung weiterhin
klimaschädliche Profite über den Schutz unserer Lebensgrundlagen",
kritisierte Hofreiter
Und das steht in der Studie
Bislang nehmen viele
Forscher an, dass die Klimaerwärmung bei zwei Grad gestoppt werden kann. Nun
verweist ein internationales Team darauf, dass selbst bei unter zwei Grad durch
verschiedene Kippelemente eine Kaskade von Prozessen starten könnte. Die Folgen:
langfristige Erderwärmung vier bis fünf Grad Celsius
Langfristig bedeutet ein Zeitraum «über Jahrhunderte und vielleicht Jahrtausende». Es sei
jedoch noch viel Forschung nötig, um das Risiko für den Start der Kaskade
abzuschätzen, betonen die Forscher.
Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf sagte:
"Weitere Belege für den Klimawandel sind das schmelzende Eis an den Polen, Gletschern und auf Grönland, die Erwärmung der Ozeane bis in große Tiefen und der immer rascher werdende Anstieg des Meeresspiegels."
Stefan Rahmstor, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Hitzerekord-Monate seien bereits fünfmal
häufiger, als bei einem stabilen Klima zu erwarten wäre. "Es gibt erdrückende
Belege, dass der Mensch für nahezu die komplette globale Erwärmung
verantwortlich ist", sagte Rahmstorf.
So könnten etwa die Permafrostböden in Russland oder Nordamerika auftauen und
dabei große Mengen Kohlendioxid und Methan freisetzen. Der Amazonas-Regenwald
könnte mehr Kohlendioxid abgeben, als er aufnimmt. Das Eisschild Grönlands
könnte komplett abtauen.
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