Auf die erst kürzlich in Trier errichtete Statue des Philosophen Karl Marx ist am frühen Donnerstagmorgen eine Brandattacke verübt worden. Ein an dem Bronze-Denkmal befestigtes Banner sei angezündet worden, berichtete die Polizei. Die Feuerwehr habe das Spruchband gelöscht. Sachschaden sei nicht entstanden.
Die Polizei nahm Ermittlungen gegen Unbekannt auf. Einem Sprecher zufolge wurde das Banner komplett zerstört, so dass auch keine Schrift zu erkennen gewesen ist. Am Denkmal selbst waren am Morgen noch kleinere Aschereste zu sehen. Es war erst am vergangenen Samstag zum 200. Geburtstag von Marx enthüllt worden.
Ein Sprecher der Stadt Trier bedauerte den Zwischenfall:
Er sagte weiter: "Wir hoffen, dass das nicht wieder vorkommt, sondern dass Meinungsunterschiede in Trier auf zivilisierte Art und Weise miteinander besprochen werden."
Die Aufstellung der Statue, die ein Geschenk Chinas ist, war bereits im Vorfeld umstritten.
So hatte die Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland vor dem Festakts unter Verweis auf die Menschenrechtslage in China gefordert, die Statue vorerst nicht einzuweihen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte die Entscheidung hingegen verteidigt und betont, dass es wichtig sei, Brücken zu bauen und das Verhältnis zu China zu intensivieren. Über die Aufstellung hatte es zuvor auch im Stadtrat intensive Diskussionen gegeben.
Zunächst startete am Samstagvormittag nach Polizeiangaben eine Kundgebung des "Karl-Marx-Bündnisses" in Richtung Simeonstiftplatz, an der sich rund 500 Menschen beteiligten. An einer Kundgebung der AfD, beteiligten sich der Polizei zufolge rund 70 Menschen. Diese Demonstration sei wiederum von einer Veranstaltung des Multikulturellen Zentrums Trier mit rund 150 Demonstranten flankiert worden. Dabei habe es "gegenseitige verbale Anwürfe" gegeben, jedoch keine Zusammenstöße.
(ts mit dpa)