Gipfel gescheitert, beide schieben sich die Schuld zu.Bild: www.imago-images.de
International
Warum scheiterte der Trump-Kim-Gipfel? Die Antworten
unterscheiden sich ...
01.03.2019, 07:30
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Nach dem Scheitern des Gipfels von
US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un
schieben sich beide Seiten die Schuld für den Misserfolg zu.
Uneinigkeit über atomare Abrüstung
Trump
sagte kurz vor seiner Abreise aus Vietnam, Nordkorea habe die
vollständige Aufhebung der Sanktionen verlangt. Auch seien die
geplanten Abrüstungsschritte nicht weit genug gegangen. In einer
kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Hanoi in der Nacht zu
Freitag (Ortszeit) entgegnete Nordkoreas Außenminister Ri Yong-ho,
sein Land habe nur eine teilweise und nicht die völlige Aufhebung der
Sanktionen gefordert. Die angebotene atomare Abrüstung sei die
weitreichendste Maßnahme, die für sein Land derzeit machbar sei.
Chancen auf Friedenslösung verringert
Der Gipfel von Trump und Kim in Hanoi – nach Singapur vor acht
Monaten das zweite persönliche Treffen der beiden – war zuvor
überraschend abgebrochen worden. Mit dem abrupten Ende haben sich die
Chancen auf eine Friedenslösung für die koreanische Halbinsel wieder
deutlich verringert. Der Konflikt gehört zu den gefährlichsten der
Welt. Für Trump, der in der Heimat unter anderem durch belastende
Aussagen seines Ex-Anwalts Michael Cohen unter Druck steht, bedeutet
dies eine große Enttäuschung. Mit einem Erfolg auf internationaler
Bühne hätte er von Negativ-Schlagzeilen zu Hause ablenken können.
Trump: "Besser richtig als schnell"
Die USA wollten nach den Worten von US-Außenminister Mike Pompeo
weiterreichende Zugeständnisse für den Abbau von Atomwaffen als von
Kim angeboten. Die Amerikaner verlangten von Nordkorea, außer dem
wichtigsten Atomkomplex Yongbyon eine weitere Stätte zu schließen.
"Ich denke, er war überrascht, dass wir darüber Bescheid wussten",
sagte Trump vor seiner Abreise aus Hanoi mit Blick auf Kim. "Ich
hätte etwas unterschreiben können. Aber es ist besser, etwas richtig
zu tun als schnell."
Nordkoreas Außenminister: Abrüstungsangebot steht
In Yongbyon in Nordkorea gibt es einen Reaktor sowie Anlagen zur
Herstellung von Plutonium und zur Anreicherung von Uran, was beides
der Atombombenherstellung dient. Nordkoreas Außenminister sagte, bei
einer Aufhebung jener Sanktionen, die besonders die zivile Wirtschaft
und das Leben der Menschen gefährdeten, wolle Nordkorea "permanent
und vollständig alle nuklearen Produktionsstätten" im Bereich des
Komplexes Yongbyon beseitigen. Dazu sollten auch US-Inspekteure
zugelassen werden. Er betonte, das Abrüstungsangebot seines Landes
stehe und werde sich auch in Zukunft nicht ändern.
Den Amerikanern geht dies aber nicht weit genug.
Aus dem Weißen
Haus hieß es zunächst nur, man habe die Äußerungen der
nordkoreanischen Seite nach dem Gipfel zur Kenntnis genommen. Auf dem
Rückweg von Vietnam landete Trump für einen Tankstopp in Alaska
zwischen und sprach dort auf einer Luftwaffenbasis vor US-Soldaten.
Der US-Präsident äußerte sich bei diesem Auftritt aber nicht zu dem
Gipfel mit Kim und zu den Aussagen von Nordkoreas Außenminister.
"Produktive Gespräche" – aber wie geht's nun weiter?
Die nordkoreanische Staatsagentur KCNA meldete am Freitagmorgen
(Ortszeit), Kim und Trump hätten produktive Gespräche abgehalten. Der
Austausch zwischen beiden Seiten sei aufrichtig gewesen und habe zum
gegenseitigen Vertrauen beigetragen. Der Dialog mit den USA solle
fortgesetzt werden.
Wie es nun weitergeht, ist offen. Pläne für einen dritten Gipfel
gibt es nach jetzigem Stand nicht. Das Weiße Haus erklärte nur, die
"jeweiligen Teams" wollten die Gespräche fortsetzen.
Reaktionen aus Japan, Südkorea, Deutschland und den USA:
China und Südkorea reagierten enttäuscht und drängten die USA und
Nordkorea, im Gespräch zu bleiben. Bundesaußenminister Heiko Maas
(SPD) sprach von einer "schlechten Nachricht für die Welt". Japans
Ministerpräsident Shinzo Abe hingegen lobte Trump dafür, dass er hart
geblieben sei und keine Konzessionen gemacht habe.
Auch in der Heimat bekam Trump trotz des gescheiterten Gipfels
vorsichtiges Lob selbst aus den Reihen der Demokraten. Deren
Frontfrau – die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi
– sagte, es sei gut, dass Trump angesichts der unbefriedigenden
Angebote Kims nichts eingewilligt habe, sondern die Gespräche in
Hanoi vorerst beendet habe. Der Gewinner des Gipfels sei jedoch Kim,
der eine große internationale Bühne bekommen
habe.
Donald Trump wird US-Präsident: Deshalb gibt es "Cancel Culture" nicht
Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.