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Steve Bannon plant rechte Revolte in Europa

"The Movement": Steve Bannon will offenbar Rechtspopulisten in Europa stärken

22.07.2018, 08:5622.07.2018, 10:55

Erst verlor er seinen Posten im Weißen Haus, kurz darauf die Chefposition bei "Breitbart": Steve Bannon, umstrittener Ex-Berater von Präsident Donald Trump und Galionsfigur der radikalen Rechten in den USA, konzentriert sich einem Medienbericht zufolge jetzt auf Europa. Mit einer Stiftung will er europäische Rechtspopulisten zu stützen.

Bannon wolle eine Bewegung - "The Movement" genannt -  gründen und damit eine rechtspopulistische Revolte vor den Wahlen zum Europaparlament im Frühjahr 2019 auslösen, berichtete das Nachrichtenportal "Daily Beast". Der 64-Jährige plane, nach den Zwischenwahlen in den USA Anfang November die Hälfte seiner Zeit in Europa zu verbringen.

Er plant eine "rechtspopulistische Supergruppe"

Bannon fasst den Angaben zufolge eine "rechtspopulistische Supergruppe" im Europäischen Parlament ins Auge, der nach der Wahl 2019 bis zu einem Drittel der Abgeordneten angehören könnten. Ein vereinter Block solcher Größe könne den parlamentarischen Prozess ernsthaft stören und Bannon riesigen Einfluss innerhalb der populistischen Bewegung geben, hieß es weiter.

Erwartet wird, dass Bannon sein Hauptquartier in Brüssel aufschlägt. Ziel sei es, "zwielichtigen Gruppen" von Rechtspopulisten zu helfen, die vielfach ohne professionelle politische Strukturen oder bedeutsame Budgets operierten. Unterstützung solle es unter anderem bei der Datenerfassung, Umfragen, gezielten Botschaften und der Suche in Denkfabriken geben. Zehn Mitarbeiter seien zunächst eingeplant.

Steve Bannon zu Gast bei der Wahlparty des Front National und Marine Le Pen: Bannon will die unterschiedlichen rechtspopulistischen Gruppen in der EU zu einem Block vereinen.
Steve Bannon zu Gast bei der Wahlparty des Front National und Marine Le Pen: Bannon will die unterschiedlichen rechtspopulistischen Gruppen in der EU zu einem Block vereinen.Bild: MAXPPP

Bannon will dem Bericht zufolge ein Gegengewicht zum US-Investor George Soros werden, dieser unterstützt liberale Gruppen.

US-Präsident Trump hatte Bannon während seines Wahlkampfes 2016 zum Chefstrategen und nach der Wahl zum Chefberater im Weißen Haus gemacht. Wegen Meinungsverschiedenheiten trennten sich die Wege der beiden jedoch im August vergangenen Jahres.

(czn/dpa)

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