Drohgebärden im Nahen Osten: Der US-Flugzeugträger passiert am 9. Mai den Sueskanal. Sein Ziel ist der Persischer Golf.Bild: IMAGO IMAGES
Iran
Krise am Persischen Golf – Emirate melden Sabotageakte gegen vier Schiffe
13.05.2019, 04:09
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Inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und Iran melden die Vereinigten Arabischen Emirate einen "schwerwiegenden Vorfall" am Persischen Golf. "Vier kommerzielle, zivile Handelsschiffe unterschiedlicher Nationalitäten" seien am Sonntagmorgen "Sabotageakten" vor der Küste des Emirats Fudschaira im Nordosten des Landes ausgesetzt gewesen, teilte das Außenministerium mit.
Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art der Vorfälle sowie zu den Verantwortlichen. Weiter hieß es in der von der amtlichen Nachrichtenagentur Wam verbreiteten Erklärung, an Bord der betroffenen Schiffe sei niemand verletzt worden. Auch seien weder Öl noch chemische Substanzen ausgetreten.
Das Ministerium verurteilte den "schwerwiegenden Vorfall". Die Behörden hätten "alle notwendigen Maßnahmen ergriffen" und eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit örtlichen und internationalen Organisationen eingeleitet. Zudem rief der Golfstaat die internationale Gemeinschaft auf, derartige Aktionen durch "Parteien, welche der Sicherheit der Schifffahrt schaden wollen", zu unterbinden.
Gleichzeitig widersprach das Ministerium Gerüchten über angebliche Zwischenfälle im Hafen von Fudschaira am Sonntagmorgen. Libanesische und iranische Medien hatten von Explosionen berichtet. Der Betrieb in dem Hafen laufe ohne Störungen, hieß es.
Atomabkommen droht zu zerfallen
Der Iran hatte vor wenigen Tagen angekündigt, einige Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einzuhalten. Die USA verhängten kurz darauf neue Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft. Vor einem Jahr war Washington einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen, das Teheran am Bau von Atomwaffen hindern soll. Der Iran stellte den verbliebenen Vertragspartnern zudem ein Ultimatum: Demnach behält sich Teheran weitere Schritte vor, sollten die Unterzeichner nicht binnen 60 Tagen ihre Zusagen einhalten. Die am Abkommen beteiligten europäischen Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien wiesen die Frist in einer gemeinsamen Erklärung ab.
Die USA hatten ihre Militärpräsenz im Nahen Osten am Freitag erneut verstärkt. Das Kriegsschiff "USS Arlington", das unter anderem Marineinfanteristen und Amphibienfahrzeuge an Bord hat, sowie ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot würden in die Region verlegt, hieß es aus Washington. Einige Tage zuvor waren bereits der Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt worden.
Die US-Regierung reagierte mit der verstärkten militärischen Präsenz nach eigenen Angaben auf "Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen". Genauere Angaben wurden nicht gemacht.
US-Präsident Donald Trump hob hervor, die USA wollten keinen Konflikt mit dem Iran austragen, seien aber "bereit" die eigenen Truppen und Interessen in der Region zu verteidigen. Trotz der Spannungen signalisierte der US-Präsident Gesprächsbereitschaft. Dafür erwarte er jedoch einen Anruf der Führung in Teheran.
USA: Donald Trump schafft sich mit loyalen Anhängern ein wahres (Grusel-)Kabinett
Loyalität an erster Stelle: Der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump setzt bei der Besetzung seines Führungsteams auf treue Weggefährt:innen. Elon Musk soll sich um die Kürzung der Regierungsausgaben kümmern, und ein Fox-Moderator wird als Verteidigungsminister handeln. Auch die Posten für das Justizministerium und das Außenministerium sind bereits vergeben.