Zunächst war es nur eine kleine Meldung in der Tagesschau. Von einer radioaktiven Wolke in Europa war die Rede, die Forscher in Finnland und Schweden feststellten. Kurz darauf räumten die Behörden der damaligen Sowjetunion ein: Im Atomkraftwerk im ukrainischen Tschernobyl kam es am 26. April 1986 zu einem Reaktorunfall.
32 Jahre später strahlt die Atomkraft in Europa weiter.
Gern werden die Reaktoren nahe der Grenze gebaut, wie die belgischen Meiler Doel und Tihange nahe Aachen und Köln oder den französischen AKW Cattenom und Fessenheim an der Grenze zu Deutschland. Ein merkwürdiges Verständnis von grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Europa.
So nah sind die AKW's an uns dran
Der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen erklärte:
"Für die europäische
Bevölkerung ist es nicht hinnehmbar, dass störanfällige Meiler wie im
belgischen Tihange und Doel weiterhin am Netz bleiben. Die Katastrophe im
ukrainischen Atommeiler vor 32 Jahren wirkt immer noch wie eine Mahnung an uns
alle: Die Atomkraft ist nicht beherrschbar und ein stetiges Sicherheitsrisiko."
Die Grünen-Europaparlamentarierin Rebecca Harms forderte die Europäische Union auf, die Atomkonzerne strenger zu kontrollieren.
"Ein Teil der EU-Mitgliedsstaaten hat nie
Atomkraft genutzt. Ein anderer Teil hat den Ausstieg beschlossen. Mit einer
Initiative zur Änderung des Euratom.Vertrages wollen wir dafür sorgen, dass die
Atomindustrie endlich den Regeln des Binnenmarktes unterworfen wird und
Sicherheitsinteressen in den Mittelpunkt rücken."
Die EU-Kommission hat zwar Europas Atommeiler einem Stresstest unterworfen. Passiert ist bei Pannenmeilern wie den belgischen AKW Doeal oder Tihange, nahe Aachen und Köln wenig. Belgiens Regierung gab für den Fall einer Panne schon mal vorsorglich Jod-Tabletten an die heimische Bevölkerung aus.
Haben wir heute mehr Atomkompetenz? Hoffentlich...
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Deutschland will bis 2022 aus dem Atomstrom aussteigen. Aber die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte:
"Noch sind acht Atomkraftwerke in Betrieb, täglich wird
in Deutschland weiter hochradioaktiver Atommüll produziert, obwohl weit und
breit kein sicheres Endlager in Sicht ist. Selbst abgeschaltete Reaktoren
stellen ein Risiko dar."