Im Streit um die künftige Flüchtlingspolitik der Bundesregierung hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) die Bedingungen seiner Partei formuliert.
Scholz sprach sich zudem für einen "gemeinsamen Umgang der europäischen Staaten mit Flucht und Migration" aus. Für seine Partei sei klar:
Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) warnte Horst Seehofer (CSU) im "Tagesspiegel" davor, die deutschen Grenzen "im Alleingang" und "ohne Absprache mit den europäischen Partnern" zu schließen.
"Jetzt ist die Stunde der europäischen Abstimmung gekommen. Nationale Lösungen können nicht die richtige Antwort sein", sagte Pistorius.
Am Dienstag empfängt Kanzlerin Merkel den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz zu einem Gespräch über die Asylpolitik. Der ÖVP-Politiker gilt als einer der schärfsten Kritiker der Flüchtlingspolitik der CDU-Vorsitzenden. Die CSU sieht in Kurz einen wichtigen Partner bei der Forderung nach Verschärfungen der Migrationsregeln.
Das Treffen der beiden Regierungschefs fällt zusammen mit einem neu aufgebrochenen Konflikt der beiden Schwesterparteien: Hintergrund sind Differenzen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit Merkel in der Frage, welche Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden sollen.
Der Streit dürfte am Dienstag auch Thema in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag werden. Nach dpa-Informationen hatte das Thema bereits am Montag im Fraktionsvorstand eine größere Rolle gespielt. Dort soll es viel Zuspruch zu den Plänen Seehofers gegeben haben.
(pb/afp/dpa)