Nahles schießt gegen die Grünen – und die SPD zieht mit
28.07.2018, 08:4328.07.2018, 10:45
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Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles fordert von ihrer
Partei eine stärkere Abgrenzung gegenüber den Grünen.
Nahles sagte am Samstag:
"Die Imitation
der Grünen hilft uns nicht weiter"
Münchner
Merkur
Das gelte auch für die Asylpolitik, in der die
Grünen eine einfache Position einnähmen.
Nahles weiter:
"Unser Kurs ist
differenzierter, aber dafür realistisch"
münchner merkur
Dann pädierte sie für einen "Realismus ohne Ressentiments" und kritisierte die Weigerung der Grünen, mehr sichere Herkunftsländer
auszuweisen, als "schweren Fehler".
Grund ist wohl die Stärke der Grünen
Im aktuellen "Deutschlandtrend" der ARD kommen die Grünen auf 15
Prozent und laut ARD auf den höchsten Wert seit fünf Jahren.
Die SPD
ist mit 18 Prozent nur wenig stärker
Zwar haben sich die
Sozialdemokraten in Umfragen zuletzt stabilisiert. "Ich bin noch
nicht zufrieden", sagte Nahles dazu. Die 48-Jährige ist am kommenden
Dienstag 100 Tage Parteichefin. Am Montag und Dienstag ist sie im
Landtagswahlkampf in Bayern unterwegs.
Von den beiden Parteiflügeln bekam Nahles Rückendeckung.
Jusos-Chef Kevin Kühnert sagte:
"Andrea
Nahles zeigt einen irrsinnigen Einsatz"
Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft
"Sie nimmt sich wahnsinnig viel Zeit für persönliche
Rücksprachen, ruft auch früh morgens oder spät abends noch einmal
an." Bei der Erneuerung der Partei müssten auch die Mitglieder
mitziehen, einige machten es sich zu bequem und warteten auf
Erneuerung von oben. "Da hat Nahles eine Motivationsaufgabe", sagte
Kühnert.
Die Worte des Jusos-Chefs wollen was heißen, das Verhältnis zu Nahles war nicht immer gut:
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Die Ampelkoalition hat sich in vielen Politikfeldern verhoben, auch beim Thema Wohnen und Bauen. Obdachlosigkeit sollte mit einem Aktionsplan bis 2030 überwunden werden. Auch die neue Merz-Regierung bekennt sich dazu. Doch Expert:innen zweifeln die Erfolgschancen an.
Hände halten sich mit schlaffem Griff an spärlich gefüllten Bechern fest. Müde Augen suchen Blicke. Auf ein nettes Bitten folgt Schweigen und Ignorieren, einige Sekunden später klirren im besten Fall dann doch ein paar fallende Münzen. Und wenn nicht, dann ist die Verzweiflung aus wütendem Meckern herauszuhören. Wer regelmäßig mit dem ÖPNV durch eine deutsche Großstadt fährt, kennt dieses traurige Schauspiel nur zu gut.