Außenminister Maas bleibt dabei: kein türkischer Wahlkampf in Deutschland
23.04.2018, 06:3523.04.2018, 06:35
Mehr «Politik»
Der türkische Außenminister Cavusoglu nannte seinen früheren
deutschen Amtskollegen Gabriel einen "lieben Freund". Jetzt trifft er
erstmals dessen Nachfolger Maas. Das deutsch-türkische Verhältnis hat
sich nach einem Zwischenhoch inzwischen wieder eingetrübt.
Maas hat vor dem Treffen bestätigt, dass
die Bundesregierung keine Wahlkampfauftritte türkischer
Regierungsvertreter in Deutschland zulassen werde.
Maas sagte am Rande des G7-Treffens in Toronto:
"Wir haben eine
klare Position, dass drei Monate vor Wahlen, die im Ausland
durchgeführt werden, im Inland, in Deutschland kein Wahlkampf
stattfindet"
Maas weiter: "Das gilt. Und das
gilt für alle, unabhängig davon, von wo sie kommen."
Maas reist am Montag weiter nach New York zu den Vereinten Nationen
und trifft dort Cavusoglu. Der türkische Präsident Recep Tayyip
Erdogan hatte am Samstag angekündigt, auch im Ausland Wahlkampf
machen zu wollen. Konkreter wurde er aber nicht. Erdogan hatte
vergangene Woche verkündet, dass am 24. Juni Parlaments- und
Präsidentenwahlen stattfinden sollen.
In Deutschland leben 1.4 Millionen türkische Wahlberechtigte und
damit so viele wie in keinem anderen Land außerhalb der Türkei. Ein
Auftritt in Deutschland würde also naheliegen, ist aber verboten.
Hier noch einmal alles zu den vorgezogenen Neuwahlen Erdogans:
Maas hofft darauf, dass das nicht zu neuem Streit mit der Türkei
führt. "Das wünsche ich mir nicht, und das wünsche ich auch keinem
der Beteiligten", sagte er.
Maas weiter:
"Dieser Streit, den es da gegeben hat,
hat keiner Seite irgendetwas genutzt."
Gemeint ist der erbitterte Streit, den es vor dem
Verfassungsreferendum vor einem Jahr um geplante Wahlkampfauftritte
türkischer Politiker gab. Einzelne Verbote auf kommunaler Ebene hatte
die türkische Regierung mit Nazi-Vorwürfen beantwortet. Das
deutsch-türkische Verhältnis sackte auf einen Tiefpunkt ab. Im Juni
informierte das Auswärtige Amt dann alle Botschaften in Deutschland
in einer Note über das von Maas erwähnte Auftrittsverbot.
Nach der Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel
hatte sich das lange Zeit schwer belastete deutsch-türkische
Verhältnis zwischenzeitlich etwas entspannt.
Die türkische Offensive
gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien hat allerdings zu einer neuen
Belastung geführt. Außerdem sitzen immer noch vier Deutsche aus
politischen Gründen in türkischer Haft. Der Wahlkampf könnte die
Gesprächskontakte nun wieder erschweren.
Karoline Leavitt im Porträt: Job unter Donald Trump, Alter, Ehemann, Kinder
Karoline Leavitt ist gerade einmal 27 Jahre alt, aber hat schon so einiges erlebt. Sie ist bereits verheiratet, hat einen Sohn, ein abgeschlossenes Studium in Kommunikations- und Politikwissenschaft – und nicht zuletzt ist sie die Pressesprecherin des Weißen Hauses. Sprich: Sie ist die Sprecherin Donald Trumps.