Antisemitismus ist ein Problem, das offensichtlich größer wird. Das zeigen Vorfälle auf öffentlichen Plätzen, an Schulen und Äußerungen von rechten Politikern. Aber auch in den sozialen Netzwerken werden antisemitische Ressentiments verbreitet.
So zeigt eine neue Studie der Anti-Defamation League (ADL), wie sich Antisemitimsus bei Twitter äußert.
Wir haben die 5 wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
So konnte die ADL feststellen, dass rund um den Weinstein-Skandal antisemitische Tweets stark zugenommen hatten. Der Skandal um den jüdischen Filmproduzenten Harvey Weinstein wurde von einem Artikel der "New York Times" im Oktober letzten Jahres ausgelöst.
Eine der bekanntesten Verschwörungstheorien in dem Zusammenhang: die Rothschild-Verschwörung.
Dabei wird behauptet, die jüdische Bankiers-Familie Rothschild versuche seit dem 19. Jahrhundert durch Währungsmanipulation das Weltgeschehen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. So würde die Familie hinter der russischen Revolution stecken, hätte Nazi-Deutschland unterstützt und hätte 9/11 finanziert.
Viele der antisemitischen Tweets verbreiteten auch den Glauben, der Holocaust sei von Juden nur erfunden worden, um aus Mitleid Kapital schlagen zu können.
Holocaust-Leugnung versteckt sich oftmals in Attacken gegen "Zionismus" oder "Zionisten", was den Antisemitismus der Tweets aber nicht abschwächt, wie dieses Beispiel zeigt:
Twitter solle künstliche Intelligenz nutzen, um antisemitische Inhalte schneller finden zu können. Bislang filtere das Netzwerk hauptsächlich gewalttätige Bilder, doch das reiche nicht. Auch das Löschen von Accounts sei zwar eine sinnvolle Maßnahme, aber müsse vor allem durch gesellschaftliche Diskussionen unterstützt werden.