Immer mehr Menschen benötigen Hartz-IV-Hilfe – trotz Arbeit
28.09.2018, 08:28
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Immer mehr Hartz IV ist zuletzt an Menschen mit einer Beschäftigung gezahlt worden. So übersprang die Summe, die sogenannte Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem abhängigen Erwerbstätigen erhielten, im vergangenen Jahr knapp die Zehn-Milliarden-Euro-Marke. Im Jahr zuvor waren es 9,85 Milliarden Euro.
Somit sind Hunderttausende Aufstocker in Deutschland trotz Arbeit auf Grundsicherung angewiesen. Das geht aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor, auf die die Linke im Bundestag aufmerksam machte.
In den Jahren von 2007 bis 2017 wurden insgesamt über 107 Milliarden
Euro an solche Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften gezahlt. Der Wert
schwankte zwischen 9 und 10,36 Milliarden Euro und lag seit 2011
unter der Zehn-Milliarden-Euro-Marke.
Eine Bedarfsgemeinschaft...
...umfasst die engsten Familienmitglieder in einem Haushalt, für die das Arbeitslosengeld II gemeinsam berechnet wird. Im vergangenen Jahr gab es im Schnitt 982.089 Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem abhängigen Erwerbstätigen, davon 362.303 mit mindestens einem ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
Im Schnitt bekam so ein Haushalt 2017 pro Monat 849 Euro.
Heftige Kritik von der Linken:
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine
Zimmermann, sagte der Deutschen Presse-Agentur:
"Die Gesellschaft subventioniert seit vielen Jahren Arbeitgeber, die Niedriglöhne zahlen oder ihren Beschäftigten nur Arbeitsverhältnisse in Teilzeit oder Minijobs anbieten, obwohl viele gerne länger arbeiten würden."
Die Bundesregierung treibe prekäre Beschäftigung so voran,
kritisierte die Abgeordnete. Der Mindestlohn müsse erhöht,
systematische Niedriglohnbeschäftigung in Form von Leiharbeit
unterbunden, Minijobs müssten in sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung überführt werden.
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