Für noch mehr Aufregung sorgt aber ein anderer Termin. Russlands Staatschef ist Gast auf der Hochzeit der österreichischen Außenministerin Karin Kneissl.
Die Party steigt in der beschaulichen Stadt Graz in der Buschenschank "Tscheppe". Und Putin kommt nicht allein: Zur Feier bringt er den Donkosaken-Chor mit.
Liebesgrüße aus Moskau? So einfach ist es nicht. Denn die Hochzeitsparty am segensreichen Datum 18.08.18 sorgt in Österreich für erheblichen Wirbel.
Die Opposition kritisiert die erheblichen Kosten für die Sicherheitsaufwendungen. Und so streitet das Land, ob Putins Gegenwart ein Arbeitsbesuch sei (dann wären die Kosten für die Staatskasse gerechtfertigt). Oder aber eine private Einladung (dann müssten Österreichs Steuerzahler dafür aufkommen, dass sich Kneissl mit dem russischen Präsidenten schmückt.) In Österreichs Außenamt heißt es, die Feier sei beides. Ein privater Arbeitsbesuch also.
Politisch ist die Einladung ebenfalls heikel. Kneissl gehört der rechten FPÖ an, die sich gegen Russland-Sanktionen wendet. Russland war zuvor schon in Kritik geraten, weil das Land den Wahlkampf der rechten Marine Le Pen in Frankreich unterstützt hatte.
Küss die Hand gnä' Frau:
Auch im Ausland regte sich Kritik. So meldete sich der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin zu Wort. Er twitterte:
"Ich kommentiere das Gesellschaftsleben gewöhnlich nicht. Aber wenn sich das österreichische Außenministerium schon gezwungen sieht, sich angesichts eines 'privaten' Besuchs zu rechtfertigen und zu versichern, dass der außenpolitische Kurs unverändert bleibt, dann ist das schon eine interessante neue Form, die ein trauriges Lächeln hervorruft."
"Ostmullen": Wie ein rechter Männertraum zur Medienfalle wird
Der Begriff "Ostmulle" und die damit verbundenen Tiktoks, die vor allem stark geschminkte Frauen zeigen, kursieren seit Wochen mehr in den Medien als im Netz selbst. Der Hashtag stammt allerdings aus der rechten Bubble – und genau dort beginnt das Problem.
Das Hashtag ist provokant. Die Ästhetik ist laut. Und der Diskurs dazu ist bereits losgetreten – vor allem in rechten Kreisen. Viele Medienhäuser halten sich bedeckt, berichten nicht, andere setzen auf reißerische Schlagzeilen.