Julia Skripal will trotz des Giftanschlags auf sie und ihren Vater nach eigenen Worten eines Tages in ihre Heimat zurückkehren.
Der russische Ex-Agent Sergej Skripal und seine Tochter wurden Anfang März in der englischen Stadt Salisbury Opfer des Giftanschlages. Dabei wurden beide schwer verletzt. Großbritannien macht die russische Regierung für den Anschlag verantwortlich, was diese zurückgewiesen hat. Julia Skripal äußerte sich nun auf Russisch an einem geheimen Ort in London und gab eine Erklärung ab, die sie auf Russisch und Englisch verfasste. Nach ihrer Erklärung unterschrieb sie beide Dokumente. Sie lehnte es ab, Fragen zu beantworten. Sie hatte Reuters über die britische Polizei kontaktiert.
"Wir haben solches Glück, dass wir beide diesen Attentatsversuch überlebt haben", heißt es in ihrer Erklärung. "Unsere Erholung verlief langsam und extrem schmerzhaft." Die Tatsache, dass der Anschlag offenbar mit dem Nervengift Nowitschok verübt worden sei, sei schockierend. "Mein Leben wurde auf den Kopf gestellt."
Angesprochen auf Skripals Erklärung sagte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, er denke, dass Skripal sich unter Zwang äußere. "Wir haben von ihr nichts gesehen oder gehört." Die russische Botschaft hatte Skripal ihre Unterstützung angeboten. Julia Skripal, die ein hellblaues Sommerkleid trug, erklärte, sie sei dafür dankbar. Zurzeit wolle sie die Dienste aber nicht in Anspruch nehmen. Sie bekräftigte, dass sie und ihr Vater für sich selbst sprächen.
Westliche Staaten und Russland haben wegen der Krise etliche Diplomaten gegenseitig ausgewiesen.
(pb/rtr)