31 Tage, 31 Frauen. Im Monat März werden wir anlässlich des "Womens' History Month" bei watson jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vorstellen. Tag 18: Die Tennisspielerin Julia Görges.
19.03.2019, 15:5603.04.2019, 14:20
Wenn man an deutsche Tennisspielerinnen denkt, dann kommt einem als erstes eine in den Sinn: Angelique Kerber. Klar, Kerber ist WTA-Weltranglisten-Achte, Kerber hat drei Grand-Slam-Titel, unter anderem hat sie 2018 Wimbledon gewonnen, Kerber flimmert als Werbegesicht einer Versicherung über die TV-Bildschirme, Kerber steht im Rampenlicht.
Bei so viel Kerber-Hype darf man aber nicht vergessen: Deutschland hat natürlich noch andere erfolgreiche Tennisspielerinnen. Eine von ihnen hat es zum Beispiel 2018 in Wimbledon, als Kerber gewann, immerhin auch bis ins Halbfinale geschafft, – was ein riesiger Erfolg für das deutsche Tennis war: Erstmals in einem halben Jahrhundert Profitennis zogen zwei deutsche Damen ins Halbfinale des berühmtesten Tennis-Turniers der Welt ein.
Was macht sie?
Julia Görges, 30, ist Tennis-Profi. Sie wurde in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein geboren. Mit fünf Jahren begann sie, Tennis zu spielen. Seit 2005 wird sie in der Weltrangliste der Frauen geführt, 2010 zum ersten Mal in den Top 50. Aktuell steht sie auf Platz 15, ist damit die deutsche Nummer zwei. 2008 debütierte die Wahl-Regensburgerin als 19-Jährige im deutschen Fedcup-Team. Spezialitäten der Rechtshänderin: Aufschlag und Vorhand.
Was macht sie besonders?
Voll fokussiert: Julia Görges im Januar in St. Petersburg.Bild: imago/ZUMA Press/mike kireev
Julia Görges hat vor knapp vier Jahren nochmal "quasi von null neu angefangen", wie sie der "Süddeutschen Zeitung" sagte. Das Nordlicht aus Schleswig-Holstein zog im Jahr 2015 nach Regensburg und verlagerte ihren Lebensmittelpunkt nach Süddeutschland. Zuvor hatte sie sich von ihrem langjährigen Coach Sascha Nensel getrennt. Fortan arbeitete sie mit Michael Geserer als Trainer sowie ihrem Partner Florian Zitzelsberger als Physio und Athletiktrainer zusammen. Damit gab sie ihrer Karriere einen neuen Schub:
"Meine Einstellung auf dem Platz ist anders geworden. Ich bin ein komplett anderer Mensch als vor ein paar Jahren."
Julia Görges beim ATP-Turnier in St. Petersburg im Januar 2019: Wie gesagt, ihre Stärken sind der Aufschlag und die Vorhand...
Julia Görges ist das Paradebeispiel dafür, dass sich konstantes Training und harte Arbeit auszahlt.
2016 zog sie bei den WTA-Turnieren in Auckland (Neuseeland) und Indian Wells (Kalifornien, USA) jeweils ins Finale ein und gewann die deutsche Meisterschaft. Die verteidigte sie im Folgejahr 2017, in dem sie außerdem die WTA-Turniere in Moskau und im chinesischen Zhuhai gewinnen konnte. 2018 gewann sie in Auckland, im Februar war sie erstmals in der Top Ten der Welt, sie stand im Fedcup-Finale, und sie feierte ihren bisher größten Erfolg bisher: das Wimbledon-Halbfinale.
Die sympathischste Tennisspielerin (Meinung des Autors).Bild: imago/ZUMA Press
In einem Fernsehinterview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte sie rückblickend: "Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass noch viel mehr in mir steckt und ich glaube, dass auch die nächsten Jahre noch zeigen werden, dass da vielleicht noch ein bisschen mehr geht als jetzt schon." ("Blickpunkt Sport")
Das Jahr 2019 begann für Julia Görges schon mal positiv mit der Titelverteidigung in Auckland. Bei den Australian Open schied sie dann aber bereits in der ersten Runde überraschend gegen die Weltranglisten-25. Danielle Collins aus den USA aus. Und auch beim Tennisturnier in Indian Wells war für Görges in Runde drei Schluss, im deutschen Vergleich scheiterte sie an Mona Barthel.
Doch, so wie man Julia Görges kennt, wird sie weiter ackern, weiter trainieren, besser werden. Und, wer weiß, vielleicht gelingt ihr ja auch irgendwann mal das, was Angelique Kerber schon drei Mal gelang: ein Grand-Slam-Titel... Zuzutrauen ist es ihr auf jeden Fall, ihre Einstellung passt, Rückschläge steckt sie stets weg – und gönnen würden wir ihr es sowieso.
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Hier könnt ihr, sobald sie alle erschienen sind, alle Folgen nachlesen: