Das Leben ist kompliziert, vertrackt und schwierig. Aber auch das, so die Autorin Kübra Gümüşay, ist nur ein Blick auf die Welt: "Er muss ergänzt werden – durch den menschlichen Blick."
Die Hamburgerin Gümüşay hat mit nur 20 Jahren begonnen, ein Blog zu schreiben. In "Ein Fremdwörterbuch" schreibt sie zu Politik, Gesellschaft, Feminismus und Islam und wurde 2011 für den Grimme Online Award nominiert. Als eine der "Top 30 bis 30" journalistischen Talente in Deutschland geehrt, schrieb sie in Folge eine regelmäßige Kolumne für die "taz", aber auch für "Die Zeit" und "Zeit Campus".
Gümüşay engagiert sich aber auch als Aktivistin. Gemeinsam mit Jamie Schearer und Sabine Mohamed initiierte sie vor sechs Jahren den Hashtag #SchauHin – unter dem User*innen ihre Erfahrungen von Alltagsrassismus teilten: "Es ist eine große Erleichterung, zu wissen, dass die eigenen Erfahrungen von vielen geteilt werden", sagte Gümüşay der Frankfurter Rundschau.
Wer sich wie Gümüşay für Feminismus und gegen Islamophobie engagiert, der bekommt nicht nur Gegenwind, der bekommt auch Hass zu spüren. Von Online-Trollen und organisierten, rechten Hetzern.
Gümüşay wehrt sich dagegen und sie tut es laut: Auf der Netzkonferenz re:publica hielt sie vor drei Jahren einen Vortrag zu Rassismus und Hass im Internet. Sie sagte: "Wir müssen Liebe organisieren, weil das Schweigen im Angesicht des lauten Hasses ein Zustimmen ist."
Denn das Leben ist zwar vertrackt und schwierig, aber ohne Menschlichkeit weniger wert: